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Politikfeld Wald
Einsichten und Perspektiven 4 | 16
Storyline 2 – Die „gute“ Douglasie
Die Douglasie ist eine Baumart, die mit dem zu erwar-
tenden Klimawandel zurecht kommt. Sie wird daher von
den Bewirtschaftern zur Stabilisierung der Wälder einge-
bracht, damit Wälder auch künftig ihre Funktionen zum
Wohle der Gesellschaft erfüllen können. Die Douglasie ist
aufgrund des schnellen Wachstums auch durchaus öko-
nomisch interessant und könnte die Fichte auf kritischen
Standorten ersetzen.
Vor allem vor dem Hintergrund eines erwarteten Kli-
mawandels werden nadelholzdominierte Altersklassenwäl-
der aus naturschutzfachlicher, aber auch forstfachlicher
Sicht kritisch betrachtet. Politische Maßnahmen zielen
darauf ab, durch weiche Instrumente (Beratung, Förde-
rung) stabile, gemischte, strukturreiche, vitale und klima-
tolerante Wälder aufzubauen. Die Erkenntnisse zum Kli-
mawandel und die hieran anknüpfenden Debatten haben
dazu geführt, dass der Begriff Klimatoleranz, Eingang in
die Leitvorstellungen über zukünftige Waldstrukturen
gefunden hat.
Wem gehört der Wald?
Die Waldbesitzverteilung gestaltet sich historisch bedingt
in den Bundesländern sehr unterschiedlich. So liegt der
Privatwaldanteil in Hessen bei 24 Prozent in Nordrhein-
Westfalen bei 67 Prozent. Der Staatswaldanteil schwankt
zwischen 17 Prozent in Nordrhein-Westfalen und 50 Pro-
zent in Mecklenburg-Vorpommern. Der Körperschafts-
waldanteil liegt in Rheinland-Pfalz bei 46 Prozent in Nie-
dersachsen bei 7 Prozent.
Waldfläche nach Regierungsbezirken und Eigentumsarten in Hektar
Regierungsbezirke
in Bayern
Staatswald
(Bund)
Staatswald
(Land)
Körperschafts-
wald
Privater
Wald
alle
Eigentumsarten
Oberbayern
6.001ha
262.057 ha
37.407ha
328.873ha
634.339ha
24,3%
Niederbayern
1.600ha
82.818 ha
10.402ha
265.259ha
360.080ha
13,8%
Oberpfalz
30.007ha
101.620 ha
19.604ha
268.653ha
419.885ha
16,1%
Oberfranken
1.600ha
96.621ha
23.204ha
171.832ha
293.257ha
11,3%
Mittelfranken
1.197ha
60.230 ha
33.705ha
150.974ha
246.106ha
9,4%
Unterfranken
11.203ha
91.213ha
160.032ha
97.621ha
360.068ha
13,8%
Schwaben
2.386ha
83.113 ha
38.574ha
167.820ha
291.894ha
11,2%
alle Regierungsbezirke
Bayerns
53.994ha
2,1%
777.673ha
29,8%
322.929ha
12,4%
1.451.033ha
55,7%
2.605.628ha
Land: Bayern: Jahr 2012
Bezug: gesamter Wald, einschließlich Lücken in der Bestockung bzw. im Bestand; reeller Flächenbezug (Trackteckenanteil); Datengrundlage: Hochrechnung der
Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft vom 05.05.2014,
http://www.bundeswaldinventur.bayern.de/080816/index.phpDie gegenwärtige Besitzverteilung ist Ausdruck von histo-
rischen politischen Prozessen. In Bayern gehören 30 Pro-
zent dem Staat, 13 Prozent unterschiedlichen Besitzern
von Körperschaftswald. Zwei Prozent befinden sich im
Eigentum des Bundes. Der überwiegende Teil von 55 Pro-
zent ist Privatwaldbesitz. Für die Besitzarten gelten unter-
schiedliche rechtliche Regelungen. So dient der Staatswald
dem Gemeinwohl in besonderemMaße und ist daher vor-
bildlich zu bewirtschaften. Im Vergleich zu anderen Wald-
gesetzen der Bundesrepublik Deutschland sind die Vor-