Table of Contents Table of Contents
Previous Page  20 / 24 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 20 / 24 Next Page
Page Background

13 Quadratmeter groß ist dieser farbenfrohe Wandteppich! Mädchen der Realschule

Bad Königshofen schmückten damit das Treppenhaus ihrer Schule.

20

GESTALTEN

Fortsetzung von Seite 18

Iigen Schülerarbeit überzeuge nicht nur

durch ihre Qualität. Sie lassen auch er–

ahnen, mit wie viel Eifer man hier am

Werk ist, wie viel Freizeit hier sinnvoll

investiert wird.

Wöchentlich 900 Stunden Wahl–

unterricht in Kunsterziehung gibt es der–

zeit an Bayerns staatlichen Gymnasien.

Das ist aber nur die Spitze des Eisbergs.

Denn nebenher laufen noch unzählige i

keiner Statistik erfaßte freie Arbeits–

gemeinschaften, die den betreuenden

Lehrern nicht aufihr Wochenstunden–

maß angerechnet werden.

Manche dieser Gruppen finden sich

aus ganz bestimmtemAnlaß zusammen:

Für die Schulbühne sollen Kulissen ent–

worfen und gebastelt werden, eine kahle

Stelle im Schulhaus ruft gebieterisch nach

einem farbenfrohen Wandteppich.

Manche Schulen prasentieren die

Leistungen ihrer begabten Freizeit–

künstler auch einem größeren Kreis, ver–

anstalten Ausstellungen und Wett–

bewerbe mit festlicher Preisverteilung.

Seit 14 Jahren berühmt und begehrt ist

der "Karlspreis" des Gymnasiums Bad

ReichenhalL Er geht auf die Idee eines

Schülers zurück, und noch heute liegt

die Durchführung der jährlichen Wett–

bewerbe in den Händen der Schüler.

Die Freude, künstlerische Fertig–

keiten weiter zu entwickeln als es im

Pflichtunterricht geschehen kann, der

Wunsch, sich mit Form- und Design–

fragen praktisch auseinanderzusetzen, ist

den Schülern offensichtlich ein erhebliches

Freizeitopfer wert. Viele schätzen auch

die künstlerische und handwerkliche Be–

tätigung als Gegengewicht zu den rein

.theoretischen Anforderungen der Schule.

So schrieb im Rückblick eine Stu–

dentin: "Mitten im Abitur-Streß, der .

Kopfund Gehirn oft überstrapazierte,

war für uns das Arbeiten mit den Händen

ein idealer Ausgleich. Der Ton war eine

gute Möglichkeit, unsere Empfindungen

auszudrücken und uns völlig zu ent–

spannen."

Immer wieder aber erleben Schüler

in den freien Arbeitsgemeinschaften .!ias

kleine Wunder, das ein Kunsterzieher

aus München so schildert: "Manchem

Schüler, der im Unterricht mit Pinsel und

Bleistift nichts zuwege bringt, gelingen

plötzlich beim plastischen Gestalten

kleine Meisterwerke- ein Ergebnis, das

ihn selbst, aber auch uns Lehrer be-

glückt."

e