13 Quadratmeter groß ist dieser farbenfrohe Wandteppich! Mädchen der Realschule
Bad Königshofen schmückten damit das Treppenhaus ihrer Schule.
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GESTALTEN
Fortsetzung von Seite 18
Iigen Schülerarbeit überzeuge nicht nur
durch ihre Qualität. Sie lassen auch er–
ahnen, mit wie viel Eifer man hier am
Werk ist, wie viel Freizeit hier sinnvoll
investiert wird.
Wöchentlich 900 Stunden Wahl–
unterricht in Kunsterziehung gibt es der–
zeit an Bayerns staatlichen Gymnasien.
Das ist aber nur die Spitze des Eisbergs.
Denn nebenher laufen noch unzählige i
keiner Statistik erfaßte freie Arbeits–
gemeinschaften, die den betreuenden
Lehrern nicht aufihr Wochenstunden–
maß angerechnet werden.
Manche dieser Gruppen finden sich
aus ganz bestimmtemAnlaß zusammen:
Für die Schulbühne sollen Kulissen ent–
worfen und gebastelt werden, eine kahle
Stelle im Schulhaus ruft gebieterisch nach
einem farbenfrohen Wandteppich.
Manche Schulen prasentieren die
Leistungen ihrer begabten Freizeit–
künstler auch einem größeren Kreis, ver–
anstalten Ausstellungen und Wett–
bewerbe mit festlicher Preisverteilung.
Seit 14 Jahren berühmt und begehrt ist
der "Karlspreis" des Gymnasiums Bad
ReichenhalL Er geht auf die Idee eines
Schülers zurück, und noch heute liegt
die Durchführung der jährlichen Wett–
bewerbe in den Händen der Schüler.
Die Freude, künstlerische Fertig–
keiten weiter zu entwickeln als es im
Pflichtunterricht geschehen kann, der
Wunsch, sich mit Form- und Design–
fragen praktisch auseinanderzusetzen, ist
den Schülern offensichtlich ein erhebliches
Freizeitopfer wert. Viele schätzen auch
die künstlerische und handwerkliche Be–
tätigung als Gegengewicht zu den rein
.theoretischen Anforderungen der Schule.
So schrieb im Rückblick eine Stu–
dentin: "Mitten im Abitur-Streß, der .
Kopfund Gehirn oft überstrapazierte,
war für uns das Arbeiten mit den Händen
ein idealer Ausgleich. Der Ton war eine
gute Möglichkeit, unsere Empfindungen
auszudrücken und uns völlig zu ent–
spannen."
Immer wieder aber erleben Schüler
in den freien Arbeitsgemeinschaften .!ias
kleine Wunder, das ein Kunsterzieher
aus München so schildert: "Manchem
Schüler, der im Unterricht mit Pinsel und
Bleistift nichts zuwege bringt, gelingen
plötzlich beim plastischen Gestalten
kleine Meisterwerke- ein Ergebnis, das
ihn selbst, aber auch uns Lehrer be-
glückt."
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