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Lebensgroß malte Frans Hals im

17. Jahrhundert den Herrn van

Heythuysen. Der Ankauf dieses

neuen Glanzstücks für die

Alte Pinakothek gelang, weil

der Landtag grünes Licht gab.

KUN

SCHULE&WIR

lädt seine Leser zu

einer ganz besonde·

ren Ausstellung ein.

Sie Ist ein Dank an

Bayerns Bürger.

S

teuergroschen,

aufge–

bracht von Bayerns Bür–

gern, waren es, die unse–

ren elf staatlichen Mu–

seen und KunstsannYtiungen er–

laubten, nach Kriegs- und Hun–

gerjahren wieder Fuß zu fassen,

Lücken zu schließen, Wunden

vernarben zu lassen und die Be–

stände auf das frühere Welt–

niveau zu briD.gen.

Die Ausstellung "250 Mei–

sterwerke - Erwerbungen des

Freistaates Bayern seit 1945"

legt jetzt in München Zeugnis

ab von den vielfältigen Bemü–

hungen des KunstsannYtiers

Staat. Indische Gottheiten, ein

ägyptischer Sarkophag, der

Helm eines griechischen Krie–

gers, die Gewandfibel aus der

Zeit der Merowinger, eine Mut–

tergottes von Hans Multscher,

ein Halbtaler der Reichsstadt

Nümberg aus dem Jahre 1733,

eine Harfe aus der Goethezeit

und viele andere Prunkstücke

erwarten die Besucher.

Aber nicht nur alten Köst–

lichkeiten gehörte in den letzten

dreißig Jahren der Eifer der

40 cm hoch, aus schwarzem

Granit und 3500 Jahre alt:

der Haushofmeister Senemut

der Ägypterkönigin Hatschepsut.

ln Frankreich entstand vor 500 Jahren

diese kleine Marlenfigur aus Buchs–

baumholz. 1962 gelang dem

Bayerischen Nationalmuseum der Kauf.

bayerischenStaatssammlungen.

Mit Spürsinn für das Wichtige

und mit Glück beobachteten

sie auch die Kunst der Gegen–

wart. Darum präsentiert die

Ausstellung nicht zuletzt An–

käufe moderner Meister - bis

hin

zu dem silbernen Tafelge–

schirr,

das

Wilfried Moll 1976

entwarfund das von der Werk–

statt den Weg unmittelbar ins

Museum fand.

In

früheren Jahren waren

es Fürsten und Könige, die be–

deutende Kunstwerke ankauf–

ten und sie dadurch oft vor Ver–

fall und Zerstörung retteten.

Ihre einstmals in Schlössern

verborgenen Privatsammlun-

Neu in der Staat!

Münz–

sammlung: Goldkopie einer

griechischen Münze, geprägt

von Ostkelten um 300 v. Chr.

LERSTAAT

gen wurden zum Grundstein,

auf dem die' modernen bayeri–

schen Sammlungen weiterbau–

ten. In Museen und durch Aus–

stellungen macht heute der de–

mokratische Staat die Schätze

allen zugänglich.

Beim

Wiederaufbau nach

dem Krieg ging es vor allem

darum, die schon bestehenden

Schwerpunkte der Sammlun–

gen zu erneuern und zu erwei–

tern. Der Erwerb neuer reprä–

sentativer Objekte halfVerbin–

dungslinien herzustellen

zwi–

schen sonst getrennten Spezial–

gebieten. Daneben wurden aber

auch ganz neue SannYtiungen

angelegt - vor. allem auf dem

Gebiet der Modeme. Da die

Preise

im

internationalen

Kunsthandel keine Rücksicht

nehmen auf die meist nur

schmalen Börsen der staatlichen

SannYtiungen und Museen, ver–

dient der Erfolg um so größere

Anerkennung.

Welche

Meisterwerke

KunstsannYtier Staat seit 1945

nach Bayern einkaufte oder

durch günstigen Tausch in

Land holte, das kann man noch

bis zum 30. April täglich von

9 bis 18

Uhr

im Münchner

Haus der Kunst bewundern.

Natürlich kostenlos; denn es

ist ja eine

Dankeschön-A~stel­

lung für Bayerns Bürger.

»Ländlicher Hochzeitszug« heißt diese hellbraun

lavierte Federzeichnung von Johann Liss

Im Chiernsee lag diese Reliefplatte, das

Bruchstück einer steinernen Chorschranke

aus der Zeit der Karolinger.

aus dem frühen 17. Jahrhundert. Der Staatlichen

Graphischen Sammlung glückte 1974 der Ankauf

aus Privatbesitz.

Die Prähistorische Staatssammlung

erwarb sie 1977 von einem Touristen.