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5 Projektdokumentationen

Dialekte in Bayern

66

Infokasten: Oberostfränkisch

Als „Oberostfränkisch“ werden die Mundarten des größten Teils von Oberfranken (mit Ausnahme

von Coburg) und des Westens von Mittelfranken bezeichnet. Die Grenze zum Unterostfränkischen

wird durch die sogenannte Steigerwaldschranke gebildet. Von besonderer Bedeutung ist das frän-

kisch-bairische Übergangsgebiet zwischen dem östlichen Einzugsbereich von Nürnberg-Bayreuth

und dem Raum Amberg-Weiden. Hier gehen das Oberostfränkische und das Nordbairische schritt-

weise ineinander über, so dass nordbairische Merkmale auch in Mittel- und Oberfranken vorzufin-

den sind. Die auffälligsten gemeinsamen Charakteristika des Oberostfränkischen sind die weiche

Aussprache der Konsonanten

p, t

und

k

(Beispiel:

Bolidiger

‚Politiker’), das gerollte Zungen

-R

und

die dentale bis interdentale Artikulation des Konsonanten

l

. Auch die häufige Verwendung der

Diminutivform

-la

(Beispiel:

Schäufela

) kann in diesem Zusammenhang genannt werden. Allgemein

ist im Fränkischen von Westen nach Osten ein „dunklerer Klang“ festzustellen.

Quellen:

Klepsch, 2009.

Jenetzky, 2015, S. 149–152.

Wagner, 1987, S. 36, 38–40, 50.

Nürnberg:

„Einen Projekttag

zum Thema Dialekt

gestalten“