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4 | 2016
Schule & wir
TITEL
Fotos: Otto Moll (© Carl Orff-Stiftung/Archiv: Orff-ZentrumMünchen) | © highwaystarz (Fotolia.com)
Gute Schule lebt von Musik
An den Schulen in Bayern gibt es eine Fülle an
beeindruckenden musikalischen Aktivitäten, die
oft den Jahreskalender entscheidend mit prägen.
Konzerte und Aufführungen passen natürlich in
alle Jahreszeiten und sind gerade in der Advents-
und Weihnachtszeit wieder besonders präsent.
Musik begleitet den Menschen das ganze Leben
lang. Vom frühen Kindesalter an übt Musik einen
großen Einfluss auf die individuelle Entwicklung
junger Menschen aus. Deshalb ist Musik an den
bayerischen Schulen fest verankert – als
Schulfach und durch vielfältige weitere
Angebote.
„Der Unterrichtserfolg im
Fach Musik ist stark vom
Lehrer abhängig. Entscheidend ist,
dass der Musiklehrer die Begeisterung
jedes einzelnen Schülers entdeckt und den
Grundsatz von Carl Orff ‚in jedem Kind steckt
ein kleiner Künstler‘ immer im Blick hat“, betont
Hubertus Baumann, Musiklehrer am Gymnasium Kulmbach. Doch Musik wirkt weit über das gleich- namige Schulfach hinaus. Schließlich unterstützt die aktive Beschäftigung mit Musik nicht nur das emotionale Erleben, sondern auch die kognitiven Fähigkeiten und den Erwerb sozialer Kompeten-zen. So spielt die künstlerisch-kulturelle Bildung
an allen bayerischen Schularten eine zentrale
Rolle. Junge Menschen sollen Zugänge zu Kunst
und Kultur erhalten und ein differenziertes äs-
thetisches Wahrnehmen, Erleben und Gestalten
als Bereicherung des Lebens und der eigenen
Persönlichkeit erfahren.
Der aus München stammende Kom- ponist Carl Or ff entwickelte ein mu- sikpädagogisches Konzept, das akti- ves Musizieren als festen Bestandteil von Bildung und Erziehung sah. Orff schrieb Stücke und stellte spezielle In- strumente zusam- men, um Kindern schon früh musika- lische Gestaltungsmöglichkeiten zu geben und damit ihre Kreativität zu fördern. DemMusikleh- rer kommt dabei eine ganz besondere Rolle zu. Carl Orff (1895-1982)LehrplanPLUS
Der neue LehrplanPLUS für die bayerischen Schulen
sieht künstlerisch-kulturelle Bildung als Teil einer
ganzheitlichen Bildung, indem Schülerinnen und
Schüler unter anderem ein Bewusstsein für künst-
lerisches Schaffen entwickeln und die Bedeutung
kultureller Leistungen für die Gesellschaft
schätzen lernen. Bildungsminister
Dr. Ludwig Spaenle erläutert: „Gemein-
sames Musizieren gehört zur Persön-
lichkeitsbildung unserer Kinder und
Jugendlichen – innerhalb wie außerhalb
der Schulen. Ein Instrument zu erlernen
fördert Selbstdisziplin, Wahrnehmungs-
und Konzentrationsfähigkeit, Kreativität und
Individualität.“
Hubertus
Baumann