Am FSZ München-Ost hält jede Klasse
wöchentlich mindestens eine Stunde
„Klassenrat“, in dem Lösungsstrategien
für kleinere Auseinandersetzungen
entwickelt werden. In Projektwochen,
bei öffentlichen Schulfesten und inter-
nen Feiern zeigt die Schulfamilie ihr
vielfältiges Erscheinungsbild und setzt
sich gemeinsam für Zusammenhalt
und Toleranz ein.
Aber auch jenseits des Schulalltags
gestaltet sich das Schulleben am
Förderzentrum abwechslungsreich:
Durch öffentliche Veranstaltungen
und lokale Kooperationen werden die
Türen zum Stadtteil geöffnet. Die
Schüler profitieren dabei z.B. von
Capoeira- oder Parcourkursen und
von der Betreuung durch Kultur
pädagogen, die im Rahmen des ge
bundenen Ganztages über einen
Kooperationsvertrag zwischen der
Regierung von Oberbayern und dem
Förderverein „Freundeskreis des SFZ
München-Ost e. V." tätig sind. Auch
die Schulpatenschaft der Kickboxwelt
meister Marie Lang und Sebastian
Preuss, welche die Schüler regelmäßig
im Kickbox-Studio treffen, fördert
das gegenseitige „Fairplay“ am SFZ
München-Ost.
Einen weiteren Anreiz für mehr Respekt
und Toleranz schafft das Schulprojekt
„Held des Monats“: Für besondere Ver-
dienste wählt jede Klasse einmal im
Monat eine Mitschülerin bzw. einen Mit-
schüler aus, die dann in einer Galerie im
Schulgebäude veröffentlicht werden. Als
kleines Dankeschön dürfen dann alle
„Helden“ an zwei besonderen außerun-
terrichtlichen Aktivitäten teilnehmen.
Gelebte Weltoffenheit
Eine weitere Schule in großstädti-
scher Lage ist das Martin-Behaim-Gymnasium Nürnberg. Unweit der
Meistersingerhalle und des Dokumen
tationszentrums Reichsparteitagsge-
lände im Südosten der Stadt gelegen,
feierte die Schule vor Kurzem ihr hun-
dertjähriges Bestehen. 1919 wurde sie,
damals noch als „Kreisrealschule III“,
im industriell geprägten Nürnberger
Süden mit dem Ziel gegründet, Kindern
aller sozialen Schichten den Zugang zu
akademischer Bildung zu ermöglichen.
Heute wird das Gymnasium von etwa
850 Schülerinnen und Schülern aus über
Teamgeist zahlt sich aus: Beim Fußball-Kooperationsturnier München-Ost belegte das Team der 5. und 6.
Klassen am FSZ München-Ost den ersten Platz
30 Nationen besucht.
Schulleiterin
Dr.
Gabriele Kuen
betont: „Wir sind
stolz auf die kul-
turelle Vielfalt an
unserer Schule. Ich
freuemich, dass wir
bis heute eine Schulgemeinschaft
sind, die sich dem Ideal der Bildungs-
gerechtigkeit verpflichtet fühlt. Hier
bekommen Kinder unabhängig von
ihrer sozialen, nationalen oder kulturel-
len Herkunft die Chance auf eine Erwei-
terung ihres Wissens- und Wertehori-
zonts." Kulturelle Vielfalt gehört am
„Behaim“ zum schulischen Selbstver-
ständnis: „Oft höre ich von Eltern deut-
scher wie nichtdeutscher Herkunft, sie
hätten ihr Kind deswegen bei uns ange-
meldet, weil sie diese gelebte Toleranz
und Weltoffenheit besonders schätzen“,
erzählt die Schulleiterin. Im Lehrerkol-
legium des Gymnasiums ist man davon
überzeugt, dass eine heterogene Schüler
schaft letztlich nichts Anderes bedeutet,
als der Individualität und der Einzigartig
keit einer jeden Schülerin und eines
jeden Schülers gerecht zu werden. „Wir
wollen jedes Kind im Rahmen seiner
›
Schulpaten Marie Lang und Sebastian Preuss
Schule in der Stadt
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