Auf dem Pausenhof, den Sportplätzen, in den
Gängen und Klassenzimmern der Mittelschule
an der Guardinistraße ist es ruhig wie sonst nie:
Aufgrund der Schulschließungen lernen auch
die Schülerinnen und Schüler imMünchner
Südwesten zuhause. Die Vermittlung des Un-
terrichtsstoffs funktioniert online gut, aber das
persönliche Mitbestimmungsrecht in etablier-
ten Gremien wie z. B. dem Klassenrat fehlt den
Schülern. Klassenlehrer Benedikt Glasl hat sich
für Schule &wir
mit seinen Schülern ausge-
tauscht, ob Partizipation auch digital funktio-
nieren kann.
„In dieser Zeit läuft Demokratie in der Klasse gar
nicht!“, schreibt Ehmed imChat. „DieMehrheit hat
Wochenpläne gefordert, es gab aber Tagespläne. Wo
bleibt unsereMeinung?“ Momo wendet ein, dass viele
auch gesagt hätten, dass es keinenWochenplan geben
soll, doch Haris bügelt den Einwurf nieder: „Nein, fast
alle wollten einenWochenplan!“ Nachdenklich sitzt
man als Lehrer da vor demRechner. „Recht haben sie“,
denkt man und versucht sich zu erklären, auch die Be-
denken, dass viele mit einemWochenplan vielleicht
erst amDonnerstagabend schludrig ihre Aufgaben
machenwürden. Sie sind gnädig und können den Lehrer
fachlich verstehen: „Gute Argumente“, urteilt Ehmed.
DEMOKRATIE DIGITAL
Aus dem Schulalltag 4
Schülerzeitung
In Bayern engagieren sichweit über 10.000 Schülerin-
nen und Schüler aus allen Schularten inmehr als 900
Schülerzeitungsredaktionen. Damit bereichern sie in
herausragenderWeise das Schulleben.
ImSchülerteil übernimmt künftig eine Redaktion Text,
Bild und Layout für eine Seite und präsentiert damit
ihre Arbeit einemgrößeren Publikum. Den Beginn
macht die Zeitung „BLICKKONTAKT“ des städtischen
Von-Müller-Gymnasiums Regensburg, diemehrfach
auf Bundes- und Landesebene ausgezeichnet wurde.
„Angst“ ist das Titelthema des aktuellenHeftes (Cover
siehe rechts). Chefredakteur Justus Brauer aus der
Q12macht in seinemLeitartikel allenHoffnung, dass
diese auch befreiend sein kann.
www.blickkontakt-online.de