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Für Schülerinnen und Schüler im Förderschwerpunkt geistige
Entwicklung, die die Mittelschule besucht haben, wurde das
Projekt „Berufsschulstufe plus“ an einem Förderzentrum geistige
Entwicklung entwickelt: Hier werden die Schülerinnen und Schüler
gezielt im Bereich Dienstleistung, Gastronomie und Altenpflege
in spezifischen Fächern in Theorie und Praxis unterrichtet. In enger
Zusammenarbeit mit außerschulischen Einrichtungen (z.B. Alten
heim) können ausgewählte Schülerinnen und Schüler praktische
Erfahrungen in diesen Berufsfeldern sammeln und somit ihre
Chance erhöhen, nach Beendigung der Schulzeit auf dem ersten
Arbeitsmarkt zu arbeiten oder im Einzelfall gar eine Ausbildung im
Bereich Service oder Küche zu machen. Die Schülerinnen und
Schüler werden in der Klasse „Berufsschulstufe plus“ zudem
ergänzend intensiv in den Fächern Deutsch, Mathematik und
Englisch unterrichtet.
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Weitere Entwicklung: Regelschulbereich
Neben der Förderschule kommt auch der Besuch der Regel-
Berufsschule in Betracht. Sofern kein Ausbildungsverhältnis besteht,
erfolgt dies v.a. im Rahmen eines Berufsvorbereitungsjahres oder
in einer Klasse für Jugendliche ohne Schulabschluss. Das Staats
ministerium entwickelt derzeit in Zusammenarbeit mit der Landes
hauptstadt München und der Regionaldirektion folgende Maßnahme,
die eine zielgerechte Beschulung und Vorbereitung auf eine
Arbeitstätigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt bzw. eine Erprobung
in Praktika für diejenigen ermöglichen soll, die eine Regelschule
besuchen möchten:
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Nach einer vollzeitschulischen „Eingangsstufe“ im (ersten) Berufs
vorbereitungsjahr, soll eine „Kernstufe“ in einem weiteren (zweiten)
Berufsvorbereitungsjahr mit umfangreichen Praxisanteilen folgen
(2,5 Tage Schule, 2,5 Praxistage). Daran schließt sich ein drittes
Jahr mit vier Praxistagen und einem Berufsschultag als „Praxis
stufe“ an, sofern die Berufsschulpflicht noch nicht erfüllt ist. Die
Schülerinnen und Schüler werden lernzieldifferent unterrichtet.
Die Praxisanteile auf dem Arbeitsmarkt werden von der Arbeits
verwaltung bzw. von den Integrationsdiensten unterstützt (letzte
res bei einer geistigen Behinderung oder bei einer Lernbehinderung
im Grenzbereich zur geistigen Behinderung).
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