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aviso 2 | 2016
FREMDE, IN DER FREMDE
BAYERNS VERBORGENE SCHÄTZE
hat um 1820 Kronprinz Ludwig als Reisearzt mehrfach nach Italien
begleitet und den König bei der Verlegung der Universität von Lands-
hut nach München beraten. Nach Mitteilung der früheren Besitzerin
des Bildes malte Schwind das Bild für Julius Schnorr von Carolsfeld,
der den bedeutenden Arzt sehr verehrte. Das Bild wurde dem Ärztli-
chen Verein durchMarie Schnorr von Carolsfeld vermacht. Auch in der
Gegenwart wird die Sammlung erweitert. 2010 konnte der Ärztliche
Verein ein repräsentatives Porträt des Chirurgen Ottmar von Ange-
rer (1850-1918) von dessen Nachfahren erwerben. Der gefeierte Maler
Friedrich August von Kaulbach (1850-1920) hat den damaligen Chef
der Chirurgischen Universitätsklinik inMünchen und ehemaligen Leib-
arzt von Prinzregent Luitpold 1915 porträtiert.
ÜBER ACHT JAHRZEHNTE
schmückte die Büsten- und Bildersamm-
lung des Ärztlichen Vereins München die zur Universitätsbibliothek
gehörende Medizinische Lesehalle am Beethovenplatz in München.
Sie bot den Medizinstudierenden an der Universität München eine at-
traktive Begegnung mit der ärztlichen Vergangenheit der Stadt. Nach
der 2014 abgeschlossenen Renovierung der Medizinischen Lesehalle
haben Universitätsverwaltung und -bibliothek diese stolze Tradition
abrupt beendet und die Bildersammlung des Ärztlichen Vereins aus
ihrem angestammten Ort verbannt. Die Kunstfreunde im Ärztlichen
VereinMünchen machen sich um ihre Sammlung derzeit große Sorgen.
Professor Dr. med. Wolfgang Gerhard Locher M.A.
ist Generalsekretär
des Ärztlichen Vereins München e. V.
links
Johann Nepomuk von Nußbaum (1829-
1890). Gipsbüste (H mit Sockel 71 cm) mit
Bronzeüberzug. Gefertigt von Paul Sayer 1890.
rechts oben
Johann Nepomuk von Ringseis,
wie ihn Moritz von Schwind gesehen hat.
(Öl/Leinwand, H 65,7 cm, Br 57,5 cm).
darunter
Der Chirurg Ottmar von Angerer
(1850-1918), Öl/Leinwand. Sign. Links unten:
F A v Kaulbach 1915.