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Religion oder Natur unserer Heimat

oder irgendetwas anderes, das dir

wichtig ist …

Viele Schulen heißen, z. B. so wie oben

erzählt, die neu aufzunehmenden

Schüler mit einem Einschulungsfest

willkommen. Manchmal wird jeder ein-

zeln aufgerufen und mit Handschlag

begrüßt. Die größeren Schüler bereiten

dies vor und führen ein Theaterstück,

ein Schulspiel oder einen Tanz auf.

Indem sie sich hierfür Mühe geben, zei-

gen sie den Neuen, dass diese ihnen

wichtig sind und dass sie sich auf die-

se vorbehaltlos freuen – ohne noch ge-

nau zu wissen, wer da eigentlich

kommt.

Die Tage der Sonnenwende feiern viele Menschen als Beginn einer neuen Jahreszeit. Und im Frühjahr,

wenn die Natur aus ihrer Ruhezeit erwacht, freuen wir uns ja alle auf die kommende Veränderung. Die-

se Freude und Erwartungshaltung haben die Menschen früher in ihren Volksliedern zum Ausdruck ge-

bracht. Ihr könntet zu einer solchen Jahreszeitenfeier vielleicht mit eurem Schulchor passende Lieder

vortragen. In eurem Schulgebäude gibt es vielleicht Schaukästen, die man mit Pflanzenteilen und

Früchten aus der Natur schön einrichten könnte.

Und natürlich gliedern auch die christlichen Feste den Jahreskreis. Zumindest Ostern und Weihnachten

werden in irgendeiner Form ja auch in den Schulen gefeiert. Dabei sollte auf jeden Fall der Sinn des

Festes erkennbar und das ursprüngliche Ereignis gewürdigt werden. Eine Weihnachtsfeier, die nur aus

Basar und in der Ecke aufgestelltem Christbaum besteht, ist ein Geschäftsereignis, aber keine Schul-

feier.

Es sind aber nicht nur diese großen Feste, mit denen ihr euer Schulleben bereichern könnt. Oft einigen

sich Klassengemeinschaften auch auf kleinere, immer wiederkehrende Abläufe, so genannte „Rituale“,

die sie zu bestimmten Zeiten vollziehen. Diese Rituale laufen immer nach einem bestimmten, allen be-

kannten Schema ab. Sie schaffen somit Struktur und Ankerpunkte und helfen Vertrauen zu entwickeln.

Ein solches Ritual kann schon der Montag-Morgen-Kreis sein, in dem ihr euch Zeit nehmt zu erzählen,

was ihr in den letzten Tagen erlebt habt oder was euch gerade bewegt. Manche Klassen vereinbaren

mit ihrem Lehrer sogar, sich schon zwei Stunden vor Unterrichtsbeginn zu treffen. Sie machen einen

Waldlauf, richten dann einen Frühstückstisch in der Schulküche, für den jeder etwas mitgebracht hat,

fein her (vorher zu duschen nicht vergessen!), einer sagt einen Tischspruch oder alle singen zusammen

ein schönes Morgenlied. Es gibt Schüler, die um 5 Uhr aus den Federn kriechen, um bei einer solchen,

schlichten Morgenfeier dabei sein zu dürfen. Irgendetwas Besonderes muss daran sein!

In einem Stehkreis nach jedem Schulvormittag, könnt ihr euch noch einmal darüber klar werden, was

ihr am Nachmittag oder nächsten Schultag angehen möchtet. In manchen Klassen reichen sich die

Schüler dabei noch einmal die Hände, um spürbar zu machen, dass sie diese Vorhaben als Gemein-

schaft angehen wollen.

Im Übrigen: Zu den vorhin erwähnten großen Festen gehört natürlich, neben der Aufnahmefeier, eben-

so die Entlassfeier. Jetzt bereiten vielleicht die vor einigen Jahren aufgenommenen Neuen die Ver-

abschiedung der Mitschüler vor, von denen sie damals so würdig begrüsst wurden – eine schöne

Gelegenheit, noch einmal „Danke“ zu sagen …