Medien
mebis –
Landesmedienzentrum Bayern
Seit September 2011 wird im Auftrag
des bayerischen Kultusministeriums
entwickelt. Das vir-
tuelle Landesmedienzentrum Bayern
mebis
(= Medien – Bildung – Service) bündelt
hier die Angebote eines Infoportals, eines
Prüfungsarchivs sowie einer Mediathek und
einer Lernplattform. Die Schulen können
beispielsweise in der Mediathek über 10.000
Bildungsmedien nutzen. Im Prüfungsarchiv
stehen schon jetzt mehr als 1.200 zentrale
bayerische Abschlussprüfungen bereit, die
Lernplattform ermöglicht Lernen in virtu-
ellen Klassenzimmern. Abgerundet werden
die Angebote durch Video-Tutorials und
Online-Schulungen.
Die Nutzung von mebis wurde im Schul-
jahr 2012/2013 von 90 am Projekt „Refe-
renzschulen für Medienbildung“ teilnehmen-
den Schulen erprobt – auch das Gymnasium
bei St. Anna war hier von Anfang an dabei.
Die Pilotierung wurde vom Lehrstuhl
Prof. Frank Fischer an der LMU München
begleitend evaluiert, die Anregungen bereits
umgesetzt. Derzeit nutzen rund 150 Schulen
und über 17.000 aktive Nutzer die Angebote.
Die Bayerische Staatsregierung zeigte sich
von dem zukunftsweisenden Konzept über-
zeugt und hat beschlossen: Die pädagogischen
Angebote von mebis sollen bis Ende 2016
allen interessierten öffentlichen und privaten
Schulen in Bayern zur Verfügung stehen.
(aw)
Wie sieht für Sie die Schule der
Zukunft aus?
Bei meiner Abschiedsrede werde ich zwei Dinge
in den Händen halten: die Schiefertafel, auf der
ich schreiben gelernt habe, und ein aktuelles
Tablet, um zu zeigen, welche Entwicklung ich in
60 Jahren miterlebt habe. Die Vision sieht un-
gefähr so aus: Die Schüler werden irgendwann
mit der Hand auf einer Folie schreiben. Das
Schulheft, das Übungsheft und alle Schulbücher
sind auf dieser Folie aufrufbar und bearbeitbar.
Die Schüler werden beim Betreten des Klassen-
zimmers erkannt, automatisch in das Schulnetz
eingeloggt, und bekommen alle notwendigen
Programme und Materialien automatisch zur
Verfügung gestellt. Bis dahin müssen noch viele
Fragen geklärt werden. Dieser Entwicklung kön-
nen wir aber dann nicht aus dem Weg gehen.
Können Sie eine Empfehlung an andere
Schulen zum Umgang mit Technik und
neuen Medien abgeben?
Wir arbeiten seit über fünf Jahren intensiv an
unserem Konzept. Das beinhaltet auch die
Anschaffung und Finanzierung der technischen
Ausstattung. Wir sind noch nicht fertig, aber
auf einem sehr guten Weg. Es macht aus meiner
Sicht überhaupt keinen Sinn, sich als Schule um
irgendeine technische Ausstattung zu bemühen,
und dabei zu hoffen, dass diese irgendwann
Praktische Fortbildung: Die SCHULNETZ-Kurse
für Systembetreuer
Fotos: Gymnasium St. Anna
pädagogisch sinnvoll eingesetzt wird. Lieber
benötigen wir als Schule mehrere Jahre für ein an
die Schüler, das Kollegium und den finanziellen
Rahmen angepasstes Medienkonzept. Dadurch
sorgen wir aber dafür, dass es auch tatsächlich die
Chance hat, umgesetzt zu werden.
Alle Beteiligten sind dazu aufgefordert, sich
bewusst und kritisch mit etwas auseinander zu
setzen, was in unsere Welt gekommen ist, nicht
mehr verschwinden wird und womit wir lernen
müssen umzugehen.
(sh)
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Schule & Wir
1 | 2014