BIBLIOTHEKEN BEGLEITEN
UND GESTALTEN
GESELLSCHAFTLICHEN WANDEL
Zwei Innenhöfe umschließt der sandfarbene Zie-
gelbau. Stolze 152 Meter ist er lang und 24 Meter
hoch. In den Jahren 1832 bis 1843 wurde die Hof-
und Staatsbibliothek in München gebaut. Bei ihrer
Eröffnung galt sie als fortschrittlichste deutsche
Bibliothek. Daran hat sich bis heute nichts geän-
dert. Mit ihren einmaligen Beständen ist die heu-
tige Bayerische Staatsbibliothek nicht nur eine
weltweit bedeutende Einrichtung. Sie ist auch ein
besonders gelungenes Beispiel dafür, wie Tradi-
tion und Moderne, Kontinuität und Wandel durch
Bibliotheken getragen und gestaltet werden.
Im deutschlandweiten Vergleich verfügt Bayern
über eine besonders vielfältige und reiche Biblio-
thekslandschaft. Insgesamt 32 wissenschaftliche
Bibliotheken an Universitäten und Hochschulen
für angewandte Wissenschaften sind für Studium,
Lehre und Forschung unersetzlich. 10 Regionale
Staatliche Bibliotheken, mehr als zwei Dutzend Spe-
zialbibliotheken und Diözesanbibliotheken, über 750
in kommunaler Trägerschaft stehende Bibliotheken
und Büchereien sowie knapp 1.200 kirchliche öffent-
liche Büchereien sind wichtige Kultur- und Bildungs-
einrichtungen. Wie die Bayerische Staatsbibliothek
begleiten und gestalten sie den gesellschaftlichen
Wandel im Freistaat – mitunter seit Jahrhunderten.
deshalb in den jeweiligen Haushaltsplänen end-
gültig festgelegt. Dabei sind die mittelfristige
Finanzplanung, die gesamtwirtschaftliche Lage
und die tatsächlichen Finanzierungsmöglichkeiten
zu berücksichtigen.
Die 1832–1843 von Friedrich von Gärtner im Auftrag Ludwig I. erbaute
Münchner Hofbibliothek – das damals modernste Bibliotheksgebäude der Welt
© BSB
Die 2008 renovierte Fassade der Bayerischen Staatsbibliothek
© BSB, Foto: H.R. Schulz
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