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Kulturfonds bayern
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Archive
Die in den staatlichen Archiven Bay
erns verwahrten Unterlagen reichen
vom ältesten Schriftstück aus dem Jahre
777 – einer Zeit, als die Schriftlichkeit
in die Verwaltung Eingang fand – bis zu
Unterlagen des 21. Jahrhunderts, die den
Archiven in digitaler Form zur dauer
haften Aufbewahrung übergeben wer
den. Insgesamt werden in Bayern zurzeit
über 45 Millionen Archivalieneinheiten
verwahrt, die bei bayerischen staatlichen
Behörden und Gerichten sowie ihren
historischen Vorgängern im Rahmen
ihrer Verwaltungstätigkeit entstanden
sind. Sie füllen 243 laufende Kilometer
Regale, das heißt buchförmig aneinan
der gereiht die Strecke von München bis
Coburg. Sie sind als objektive Quellen
die unverzichtbare und – da einmalig –
unersetzbare Grundlage sowohl für die
rechtsstaatlich gebotene Kontinuität von
Recht und Verwaltung in Staat und Ge
sellschaft als auch für die Erforschung der
Vergangenheit. Der jährliche Zuwachs
beträgt zwischen 500000 und einer
Million Einheiten im Umfang von etwa
vier Regal-Kilometern.
D
Insgesamt werden in Bayern
zurzeit über 45 Millionen Archivalien
einheiten verwahrt. Sie füllen
243 laufende Kilometer Regale, das
heißt buchförmig aneinander
gereiht die Strecke von München
bis Coburg.
Der Generaldirektion der Staatlichen
Archive Bayerns unterstehen neun
staatliche Archive: das Bayerische
Hauptstaatsarchiv in München sowie
die Staatsarchive Amberg, Augsburg,
Bamberg, Coburg, Landshut, Mün
chen, Nürnberg und Würzburg. Damit
sie als moderne Dienstleistungsbetriebe
ihrem Auftrag gerecht werden können,
wurde ihre Arbeit mit dem am 1. Januar
1990 in Kraft getretenen Bayerischen
Archivgesetz erstmals auf eine gesetz
liche Grundlage gestellt. Es regelt die
Übernahme, Erhaltung und Sicherung
des staatlichen Archivguts sowie des
sen Erschließung, Nutzbarmachung
und Auswertung. Zudem weist es den
Staatsarchiven die wichtige Aufgabe zu,
die Behörden und öffentlichen Stellen
bei der Verwaltung und Sicherung ihrer
Unterlagen zu beraten.
Die Einführung der elektronischen
Aktenführung bei den Behörden stellt
die Archive vor neue Aufgaben – haben
sie doch dafür zu sorgen, dass diese
Unterlagen ebenso wie das klassische
Das Dorf Bramberg auf einer Grenzkarte
aus dem 18. Jahrhundert, aufbewahrt im Staats-
archiv Würzburg (links).
Den Waldbesitz der Reichstadt Nürnberg zeigt
die »große Nürnberger Wald- und Fraischkarte« von
1562/63 im Staatsarchiv Nürnberg (unten).