Kulturstaat Bayern - Förderung von Kunst und Kultur - page 22-23

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Kulturfonds bayern
Bibliotheken
das Potenzial der Bayerischen Staats­
bibliothek für die Literatur- und Infor­
mationsversorgung aller Hochschulen
in Bayern auszuschöpfen
und die Virtuelle Bibliothek Bayern
kooperativ auszubauen.
Die Virtuelle Bibliothek Bayern, die mit
Fördermitteln des Freistaats aufgebaut
wird, steht im Zentrum einer Weiter­
entwicklung der Literatur- und lnfor­
mationsversorgung in Bayern. Gestützt
auf leistungsfähige Informationstech­
nik haben die staatlichen Bibliotheken
innovative Serviceangebote erfolgreich
eingeführt und so die Informations­
versorgung der Bibliotheksbenutzer
beschleunigt, personalisiert und kom­
fortabler gestaltet.
Mit dem Gateway Bayern werden vom
Bibliotheksverbund Bayern in einem
zentralen Portal vielfältige Informati­
onsquellen aus Bibliotheken erschlos­
sen. Gateway Bayern bündelt über 30
wichtige Bibliotheks- und Verbundkata­
loge des ln- und Auslands sowie weitere
Informationsangebote und stellt einen
einheitlichen Zugang zu diesen unter­
schiedlichen Ressourcen zur Verfügung.
Literaturrecherche, Bestandsnachweis
und Dokumentenlieferung werden in
einem flexiblen Prozess miteinander
verknüpft. Abhängig vom jeweiligen
Kontext werden verschiedene Zugänge
wie der Zugriff auf einen elektronischen
Volltext (Abstract oder Inhaltsverzeich­
nis) oder ein Printexemplar sowie eine
Online-Fernleihe oder elektronische
Dokumentenlieferung angeboten.
Ein wesentlicher Baustein der Virtuel­
len Bibliothek Bayern ist die Bayerische
Landesbibliothek Online (BLO), die
seit 2002 als kulturwissenschaftliches
Informationsportal zu Bayern fungiert
rischen Staatsbibliothek sechs weitere
bayerische Bibliotheken.
Informationen werden in der heutigen
Zeit zunehmend ausschließlich digital
produziert. Das gilt ebenso für die Ver­
breitung und Nutzung dieser Informa­
tionen. Ferner werden analoge Medien
vielfach wegen der leichteren Verbrei­
tung, des Mehrwerts bei der Nutzung
und zum Schutz der Originale digitali­
siert. Damit stellt sich den klassischen
Gedächtnisorganisationen wie Biblio­
theken, Archiven und Museen eine völ­
lig neue und komplexe Herausforderung:
die Sicherung unseres elektronischen
kulturellen Erbes für künftige Genera­
tionen.
Diese Herausforderung kann nur durch
nationale und internationale Koopera­
tionen bewältigt werden. So konnte dank
eines Kooperationsvertrags der Bayeri­
schen Staatsbibliothek mit Google der
gesamte urheberrechtsfreie Bestand von
circa einer Million Bänden digitalisiert
werden.
Im Jahr 1997 wurde mit Unterstützung
der Deutschen Forschungsgemeinschaft
das Münchener Digitalisierungszentrum
in der Bayerischen Staatsbibliothek ein­
gerichtet, das sich mittlerweile zu einem
national wie international renommier­
ten Kompetenzzentrum der Projekt-
und Massendigitalisierung entwickelt
hat. Im Rahmen der Konzeption des re­
trodigitalen Bestandsaufbaus wurde mit
Fördermitteln des Bayerischen Kunst­
ministeriums eine Digitalisierungs­
straße eingerichtet. Damit steht nun
eine Infrastruktur zur systematischen
Eigendigitalisierung von Druckwerken
und Sondermaterialien wie zum Beispiel
Handschriften und Karten auch im Rah­
men von Kooperationsprojekten oder
als Digitization on Demand zur Ver-
fügung.
Mit den Handschriften und Inkunabeln
der Bayerischen Staatsbibliothek und
der anderen staatlichen Bibliotheken
besitzt der Freistaat Bayern weltweit
zum Teil einzigartige schriftliche Kul­
turdenkmäler von unschätzbaremWert.
Aus dieser Position erwachsen beson­
dere Verpflichtungen, insbesondere
bei der Erschließung und Vermittlung
der Quellen für die Öffentlichkeit. Die
Handschriftendatenbank Manuscripta
Mediaevalia möchte der Forschung den
ortsunabhängigen und kostenfreien
Zugang zu den Ergebnissen der Hand­
schriftenkatalogisierung im deutschen
Sprachraum über das Internet ermögli­
chen. Die Informationen zu Inkunabeln
werden von der British Library weltweit
gesammelt, die deutsche Arbeitsstelle
für das Projekt »Incunable Short Title
Catalogue« wurde an der Bayerischen
Staatsbibliothek errichtet.
Die Bayerische Staatsbibliothek
digitalisiert ihre Bestände, um sie der
Wissenschaft und der Allgemeinheit besser
zugänglich zu machen (oben).
Eine Seite des kostbaren Gebetsbuchs
von Kaiser Maximilian I. mit einer
Federzeichung von Albrecht Dürer –
einer der vielen Schätze, die in der
Bayerischen Staatsbibliothek
aufbewahrt werden (rechte Seite links).
Titelblatt einer Genealogie der
Familie Fugger – eine wertvolle
Neuerbwerbung der
Bayerischen Staatsbibliothek
(daneben).
Die Sicherung unseres
elektronischen kulturellen Erbes
für künftige Generationen
ist eine große Herausforderung.
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