Das Schulentwicklungsprogramm (SE-Programm) als Instrument der Qualitätsentwicklung
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III. Erfolgreiche schulische Entwicklungsarbeit basiert auf der Erfahrung, dem
Wissen und der
aktiven Beteiligung der Mehrheit des Kollegiums
.
IV. Die Initiierung und Steuerung von Schulentwicklungsprozessen ist
zen-
trale Führungsaufgabe
.
V. Erfolgreiche schulische Entwicklungsarbeit
reflektiert gesamtgesell-
schaftliche Entwicklungen
und
berücksichtigt bildungspolitische
Rahmenbedingungen
.
Die mit den oben genannten Thesen formulierten Konsequenzen sind an un-
seren Schulen unterschiedlich weit verwirklicht. Verbesserungspotenzial besteht
dort, wo es um die Schaffung eines verbindlichen und handhabbaren Gesamt-
konzepts für den individuellen Entwicklungsweg der einzelnen Schule geht. Das
Schulentwicklungsprogramm ist ein Instrument, um diese Lücke zu schließen.
3 QmbS: Qualitätsmanagement an beruflichen Schulen; weitere Informationen hier-
zu unter
4 EFQM: European Foundation for Quality Management
Anmerkung für kleine Grundschulen:
An einer kleinen Schule mit wenigen Lehrkräften kann es sinnvoll sein, auf
die Bildung einer eigenständigen Arbeitsgruppe, z. B. einer Schulentwick-
lungsgruppe, wie sie in diesem Leitfaden empfohlen wird, zu verzichten. Da
ein solches Team ohnehin nahezu das ganze Kollegium umfassen würde,
könnte die konzeptionelle Arbeit am Schulentwicklungsprogramm z. B. in
Form von Lehrerkonferenzen stattfinden, zu denen bei den Tagesordnungs-
punkten zum Schulentwicklungsprogramm auch Vertreter der Elternschaft,
eventuell auch externe Partner, eingeladen werden können. Der „Nachteil“
eines kleinen Kollegiums wird hier bezogen auf die Themen Akzeptanz,
Beteiligung, Transparenz gleichsam zum „Strukturvorteil“.
Anmerkung für Mittelschulen:
Mittelschulen wird empfohlen, ihre individuellen Schulentwicklungspro-
gramme im jeweiligen Verbund aufeinander abzustimmen oder diese ganz
oder teilweise gemeinsam zu entwickeln.
Anmerkung für Schulen, die mit gängigen Qualitätsmanagement-
Instrumenten (z. B. QmbS
3
, EFQM
4
) arbeiten:
Ein entsprechend konzepttreu gestalteter QM-Prozess entspricht im Wesent-
lichen dem im vorliegenden Leitfaden beschriebenen Prozess der Schulent-
wicklungsprogrammarbeit: So verfügen QmbS-Schulen beispielsweise über
ein Schulspezifisches Qualitätsverständnis (SQV) in dem sie ihre Ziele trans-
parent erfassen, über entsprechende Maßnahmen- und Projektpläne sowie
Evaluationskonzepte. Einzig die Verpflichtung, das Schulentwicklungspro-
gramm im Einvernehmen mit den zuständigen Gremien zu beschließen, war
bei QmbS nicht vorgesehen und muss jetzt zusätzlich sicher gestellt werden.