aviso 4 | 2014
Renaissance des zeichnens?
Colloquium
|37 |
Traumsplitter und Ideennotate
Zeichen setzen mit Tageszeichnungen
Text:
Fridhelm Klein
Beobachtungen und
Gedankensplitter von
Tag zu Tag finden ihre Ausformung und Weiter-
gabe im Dialog mit anderen. Es gilt, jeden Tag ein
wenig anzuzeichnen, demTagMitteilung zumachen,
von kleinen und großen Ereignissen, die sich stän-
dig fortzuschleichen versuchen. Tageszeichnungen
mögen aus Träumen fallen. Sie greifen in den Fun-
dus eigener innerer Figuren, Körper und Gesich-
ter tauchen als Schemen auf und verschwinden in
linearen Labyrinthen. Aus der Tageslinie können
geometrische Gebilde entstehen, Gehäuse aus Zei-
chensplittern, Gitter, Gänge, Umzäunungen und
Einlässe, die sich mit der Abgrenzung nach außen
beschäftigen. Tageszeichnungen fordern dazu auf,
Bilder zu finden auf bisher unerforschtem Ideen-
gebiet. Ein Depot von Skizzen, Notizen, Texten und
Bildern verwandelt das Schnelllebige in nachvoll-
ziehbare Notate.
Professor Fridhelm Klein
ist Künstler und Profes-
sor emeritus für experimentelles Spiel und Medien
an der Akademie der Bildenden Künste München.
Zum Weiterzeichnen
»mind maps I und II« von
Fridhelm Klein, Bezugsquelle: Medienhaus Kastner,
Schlosshof 2-6, 85283 Wolnzach,
Telefon 08 442 . 9253-0.
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