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Begriff „Unterstützungs-
system“ undefiniert
Wissenschaftliches
Verständnis von Unter-
stützungssystemen
Es gibt also kein klares und gemeinsames Verständnis dessen, was als
Unterstützungssystem gilt. Der Systembegriff trägt zudem wenig zur Klä-
rung bei. Stark vereinfacht ist ein System dadurch definiert, dass alle Ele-
mente systematisch aufeinander bezogen und als Ganzes wahrnehmbar
sind. Aufgrund der unterschiedlich engen Einbindung der Angebote, der
schulartspezifischen Organisation sowie der unterschiedlichen Zustän-
digkeiten wird verständlich, dass in der Regel im Plural von „Unterstüt-
zungssystemen“ gesprochen wird.
Es ist ein Teilziel von REGIUS, zu einer Klärung der Begrifflichkeit beizu-
tragen und eine Entwicklung hin zu einem klarer abgestimmten „System“
zu unterstützen, soweit dies sinnvoll ist.
2.2.2. Die Sicht der Wissenschaft
(Prof. em. Dr. Dr. Werner Wiater)
Als
Unterstützungssystem
bezeichnet man in den Sozialwissenschaf-
ten eine organisierte Hilfestellung in Form von Fortbildungen, Qualifika-
tionskursen, Trainings, Beratungen, Coaching usw., um die Professiona-
lität der Teilnehmer und/oder die Qualität von Institutionen zu erhalten
und zu verbessern. Bei der Schule sind Adressaten von Unterstützungs-
angeboten vorwiegend Lehrkräfte und Lehrerkollegien, aber auch Funk-
tionsträger, Fachbetreuer, Schulentwicklungsmoderatoren, Schulleiter,
Mitarbeiter in der Schulleitung, Schulberater und Personen der Schulauf-
sicht. Bei den Unterstützungssystemen lassen sich verpflichtende und
fakultative Angebote unterscheiden sowie solche, die von den Schulen
angefragt oder von der Schulaufsicht für obligatorisch erklärt werden,
weil sie Innovationen für alle Schulen betreffen. In der Regel werden
diese von den Hierarchien der Schulaufsicht den Schulen zur Verfügung
gestellt und über zentrale Fortbildungs- und Beratungseinrichtungen in
Lehrgängen, Workshops, Info-Veranstaltungen und Tagungen kommuni-
ziert. Möglichkeiten der Digitalisierung und des E-Learning können dabei
genutzt werden.
Neben diesen gibt es auch
regionale Unterstützungssysteme
. Deren
Bedarf erklärt sich aus der Tatsache, dass die Rahmenbedingungen jeder
einzelnen Schule von denen anderer Schulen sehr verschieden sind und
dass infolgedessen von den Lehrkräften auch unterschiedliche Unter-
stützungsnotwendigkeiten geäußert und spezielle Hilfestellung erwartet
wird. Die Begleitung der Schulen nach erfolgter externer Evaluation ist
dafür ein Beispiel, spezielle Unterstützung in fachlicher, fachdidaktischer
und erzieherischer Hinsicht bei besonderen Schülerklientelen ein weite-
res, Probleme mit verhaltensschwierigen Schülern und überengagierten
Eltern ebenso. Als regionales Unterstützungssystemgilt dabei nicht schon
ein klärendes oder beratendes Gespräch mit der Schulaufsicht oder dem
Elternbeirat; von einem regionalen Unterstützungssystem ist auch dann
nur die Rede, wenn die Durchführung in den oben genannten Formen
verläuft (z. B. Kurse von Fachberatern, Fachreferenten, Sachgebietslei-
tern, Fachwissenschaftler, Didaktikern, Pädagogen, Psychologen usw.).
2. EIGENVERANTWORTLICHE SCHULE