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Ansatzpunkte für eine
kritische Auseinander-
setzung mit der Unter-
stützung von Schulen
Sicht der Schulen
3.1. Anlass
Anlass für REGIUS war keine generelle Unzufriedenheit mit der Unter-
stützung der Schulen. Grundsätzlich hat sich diese über die Jahre be-
währt. Immer wieder konnten neue Aufgaben integriert sowie veränder-
te Bedarfe und Anforderungen berücksichtigt werden. Dennoch gibt es
einige wichtige Ansatzpunkte, die kritisch zu beurteilen sind:
- Es gibt keinen Gesamtüberblick über die Angebote des regionalen
Unterstützungssystems.
- Diese werden über verschiedene Kommunikationskanäle bereit ge-
stellt. Selbst Nutzer aus einer Schulart müssen verschiedene Informa-
tionswege kennen und nutzen.
- Die Angebote sind sehr unterschiedlich bekannt. Insbesondere schul-
artübergreifende Angebote erreichen die Adressaten deutlich schwe-
rer.
- Die Zuständigkeiten für die Ausbildung, die inhaltliche Begleitung,
die dienstrechtliche Anbindung und Stellung der Unterstützer, die
Aufgabenbeschreibung sowie die Ressourcenausstattung sind sehr
unterschiedlich. Auch die Bezeichnungen der „Unterstützer“ (Multi-
plikatoren, Ansprechpartner, Moderatoren etc.) sind nicht eindeutig
definiert.
- Manche Angebote werden kaum genutzt. Bei ausgebildeten Unter-
stützern besteht die Gefahr der Frustration, wenn sie ihr Wissen nicht
weitergeben können.
- Das System ist nicht so flexibel, um Bedarfe der Schulen stets zeitnah
abdecken zu können.
- Die Unterstützungsangebote erfüllen nicht immer die Erwartungen
an Wirksamkeit und Nachhaltigkeit.
- Ein systematisches Monitoring fehlt bzw. ist in den jeweiligen Zustän-
digkeitsbereichen unterschiedlich ausgeprägt.
Ein Großteil der genannten Beobachtungen lässt sich dadurch erklären,
dass die Entwicklung der Unterstützungssysteme pragmatisch und nicht
systematisch erfolgt(e) und ein Gesamtkonzept zur regionalen Unter-
stützung fehlt.
Hinzu kommen Vorbehalte an Schulen, die Anforderung von Unterstüt-
zung könnte als Ausdruck von Unzulänglichkeit verstanden werden, Auf-
gaben selbst zu lösen. Zum Teil befürchten Schulen auch, dass mit der
Unterstützung ein unerwünschter Einblick in Schulinterna oder gar eine
Einmischung von außen verbunden sein könnte.