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5. ANALYSE DES UNTERSTÜTZUNGSANGEBOTS
Zentrale Beobachtungen
in der Analyse
Wahrnehmung
von Unterstützung
durch die Schulen
5.3. Folgerungen aus den Rückmeldungen der Schulen
Das regionale Unterstützungsangebot wird seiner Aufgabe grundsätz-
lich gerecht und weist eine Reihe von Stärken auf. Die quantitativen und
qualitativen Analyseergebnisse geben aber auch gute Hinweise auf Ver-
besserungspotentiale. Eine Auswertung der Rückmeldungen der Schu-
len zum Fragebogen und ihrer Beiträge im Auswertungsprozess eröffnet
einige hoch interessante Einblicke in das Verhältnis Schulen/externe Un-
terstützung. Die folgende Zusammenstellung verallgemeinert; sicherlich
ist die Situation an manchen Schulen oder in manchen Schularten ten-
denziell besser:
Beobachtungen zum Verhältnis Schulen/
externe Unterstützung
• Eine systematische Identifikation von Unterstützungsbedarfen an
Schulen fehlt.
• Schulen haben wenig Erfahrung mit systematischer Reflexion und
Einplanung von externer Unterstützung; die Voraussetzungen an
beruflichen Schulen durch das Instrument QmbS erweisen sich als
günstig.
• Eine Reflexion der Schulen über die Wirksamkeit von Unterstützung
konzentriert sich stark auf Ressourcenfragen und die Optimierung
von Input. Auswirkungen auf das Lernen oder die Erziehung der
Schülerinnen und Schüler werden kaum bedacht.
• Schulinterne Prozesse zur Sicherung der Wirksamkeit von Unterstüt-
zung sind erst ansatzweise entwickelt (z. B. bei der Verzahnung mit
SCHILF).
• Die Bereitschaft, Ergebnisse von Unterstützung in den Schulentwick-
lungsprozess einfließen zu lassen und Maßnahmen der Schul-/Un-
terrichtsentwicklung zu erarbeiten, ist steigerungsfähig.
• Digitale Formen/Formate der Unterstützung stehen (noch) nicht im
Fokus der Schulen.
• Das Verständnis für bildungspolitisch/durch externe Anlässe und
Vorgaben initiierte Maßnahmen ist wenig ausgeprägt.
Alarmierend ist der Befund, dass
Unterstützung von Schulen häu-
fig als (Zusatz-)Belastung
empfunden wird. Hier klaffen Intention der
Unterstützer und Wahrnehmung der Schulen deutlich auseinander. Als
Ursachen sind anzuführen, dass Unterstützungsmaßnahmen mit einem
Mehraufwand für die Lehrkräfte sowie die Schulleitung verbunden sind,
für den kein Ausgleich geschaffen wird bzw. vorgesehen ist. Der verhei-
ßene bzw. erwartete Nutzen wie Qualitätsverbesserungen oder Erleich-
terungen bei Arbeitsprozessen ist eine Option für die Zukunft, die wohl
zu selten eintritt, für die belasteten Gruppen nicht wirksam wird oder
möglicherweise durch neue Maßnahmen überlagert wird. Hierauf ist in
Zukunft dezidiert zu achten, um ein Umkippen der Unterstützung von
Entlastung in Belastung zu vermeiden. Ggf. müssen auch passgenau und