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I Der Schulversuch Flexible Grundschule: Grundlagen, Ziele, Ergebnisse
Jahrgangsgemischte Klassen
Die Klassen der flexiblen Eingangsstufe be-
suchen Schülerinnen und Schüler im ersten,
zweiten oder dritten Schulbesuchsjahr. Die Klas-
senschülerzahl ist grundsätzlich auf 25 Kinder
begrenzt. Jedes Kind bringt seinen eigenen Hin-
tergrund und seine individuelle Lerngeschichte
mit in die Gemeinschaft der Lernenden ein. Diese
Heterogenität der Schülerinnen und Schüler wird
als Chance genutzt, gezielt von- und miteinander
zu lernen. Alle Kinder erfahren so von Anfang an
Unterstützung durch ihre Mitschüler. Gleichzeitig
haben sie die Chance, sich in anderen Situationen
als Könnende zu erleben, die Mitverantwortung
übernehmen und dadurch an Selbstvertrauen in
die eigenen Fähigkeiten gewinnen. Zudem erfah-
ren die Kinder die Unterschiedlichkeit von Men-
schen und lernen diese zu akzeptieren und zu
respektieren.
Lernen in altersgemischten Gruppen fördert
neben der Entwicklung der Sozialkompetenz
auch den Erwerb kognitiver Kompetenzen. Man-
che Schulanfängerinnen und Schulanfänger kön-
nen bereits lesen und benötigen keinen Lehrgang
hierzu; sie wollen gleich durch anspruchsvollere
Aufgaben gefordert werden und mit schuler-
fahrenen Kindern lernen. Andererseits befinden
sich unter den Kindern des zweiten oder dritten
Schulbesuchsjahres auch immer solche, die noch
Unterstützungsbedarf in grundlegenden Kennt-
nissen und Fertigkeiten haben. Durch die Jahr-
gangsmischung bekommen diese Kinder Gele-
genheit, durch Übung und Vertiefung ihre Lücken
gezielt zu schließen.
Anknüpfung an vorschulische Bildung und
Erziehung
Der Übergang von der Kindertageseinrichtung
in die Grundschule ist für die Biografie des Kin-
des von großer Bedeutung. Entsprechend wichtig
sind die Kooperation dieser beiden Institutionen
und das Anknüpfen an die Vorerfahrungen der
Kinder.
Die Altersmischung ist den Schulanfängerinnen
und -anfängern aus den Gruppen in den Kinder-
tageseinrichtungen bekannt. Die Flexible Grund-
schule knüpft an diese Erfahrung an und führt die
vertraute Situation des Miteinanderarbeitens und
-lernens unterschiedlicher Altersgruppen fort.
