Kulturstaat Bayern - Förderung von Kunst und Kultur - page 78-79

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Kulturfonds bayern
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Tradition und Heimat
Gamsbart und Dirndl, Jodeln und
Schuhplattln, Biergarten und Königs­
schlösser – es gibt viele Klischees, die
als typisch für Bayern, ja zum Teil sogar
für ganz Deutschland gelten. Sie sind
jedoch nur eine Facette in der breiten
Palette bayerischer Volkskultur. Aufgabe
der Heimatpflege ist es, unsere reiche
Volkskultur in ihrer Gesamtheit zu pfle­
gen, zu fördern und auch mit den Erfor­
dernissen der heutigen Zeit in Einklang
zu bringen.
In Bayern leben derzeit über 12 Mil­
lionen Menschen mit durchaus unter­
schiedlich ausgeprägten Eigenarten.
Neben den drei ursprünglichen Volks­
stämmen, den Altbaiern, Franken und
Schwaben, wurden die in der Nach­
kriegszeit als Heimatvertriebene in Bay­
ern angesiedelten Sudetendeutschen als
vierter bayerischer Stamm anerkannt
und integriert. Dass Bayern für alle, die
hier leben, nicht nur Aufenthalts- und
Wohnort, sondern auch Heimat ist, dazu
bedarf es der Heimatpflege.
G
Heimatpflege heißt, unser Land und
seine Bewohner vor Gleichartigkeit und
Gleichförmigkeit, vor Einheitsarchitek­
tur und Zersiedelung, vor Gesichts- und
Geschichtslosigkeit zu bewahren. Sie
wehrt sich gegen die kommerzielle fol­
kloristische Vermarktung der Volkskul­
tur und gegen oberflächlich-sentimen­
tale Volkstümelei. Sie unterstützt alle
Bestrebungen, die überlieferten Bräuche
weiterzuentwickeln und mit neuem Sinn
zu erfüllen. Letztlich heißt Heimatpflege,
unseren bayerischen Kultur- und Le­
bensraum für alle Bürgerinnen und Bür­
ger lebens- und liebenswert zu erhalten.
Diese Aufgabe gewinnt heute unter
einem weiteren Aspekt an Bedeutung:
Bedingt durch die technische und wirt­
schaftliche Entwicklung rückt unsere
Welt immer enger zusammen. Die gro­
ßen Wirtschaftsunternehmen, aber auch
viele kleinere Betriebe sind bereits welt­
weit als global player tätig. Computer
und Medien ermöglichen, dass wir uns
jederzeit über alle Ereignisse auf dem
Heimatpflege wehrt sich gegen
die kommerzielle folkloristische
Vermarktung der Volkskultur und
gegen oberflächlich-sentimen-
tale Volkstümelei.
Frömmigkeit und Tradition
verbinden sich im Kötztinger Pfingstritt (links).
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