Schüler- und Absolventenprognose 2018 für den Freistaat Bayern
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verharren. Es kann davon ausgegangen werden, dass auch in Zukunft mehr als die Hälfte dieser
Absolventen den qualifizierenden Abschluss erreicht. Der Anteil der Absolventen allgemein bilden-
der Schulen mit Hauptschulabschluss bzw. Abschluss der Mittelschule an der gleichaltrigen
Wohnbevölkerung ist von 1975 bis 2017 von 51 % auf 22 % zurückgegangen. Beim
mittleren
Schulabschluss
an allgemein bildenden Schulen ist dagegen im gleichen Zeitraum ein Zuwachs
von 25 % auf 49 % festzustellen. Die absolute Zahl erreichte mit 53 586 im Jahr 1983 ihren lang-
jährigen Höchststand. Sie nahm dann bis 1992 auf 35 364 ab. Anschließend ist die Absolventen-
zahl wieder angestiegen; im Jahr 2017 betrug sie 62 857. Die Zahl der Absolventen mit
allgemei-
ner Hochschulreife
erreichte im Jahr 1986 mit 28 311 ihr bisheriges Maximum und durchlief 1995
mit 22 438 einen Tiefpunkt. Anschließend stieg sie bis zum Jahr 2010 auf 35 742 an, bevor es im
Jahr 2011 zu einer Sondersituation kam: Im Zuge der Verkürzung des Gymnasiums auf acht
Schuljahre und dem sich daraus ergebenden doppelten Abiturientenjahrgang waren 68 898 Absol-
venten mit allgemeiner Hochschulreife zu verzeichnen. Im Jahr 2017 lag ihre Zahl bei 39 077. Der
Anteil der Abiturienten an der gleichaltrigen Bevölkerung beträgt dabei rund 28 %.
Die Zahl der
Absolventen beruflicher Schulen
(einschließlich Schülern von Berufsschulen und
Berufsschulen zur sonderpädagogischen Förderung, die den beruflichen Bildungsgang vollständig
durchlaufen, aber ohne Erfolg beendet haben) ist nach Erreichen des Höhepunkts im Jahr 1983
mit 179 186 Absolventen bis zum Jahr 1997 auf 125 614 abgesunken. Im Jahr 2011 hat die Zahl
mit 145 515 einen zwischenzeitlichen Höchststand erreicht, sechs Jahre später lag sie bei
131 519. Entsprechend den Ergebnissen der Modellrechnung wird sie bis zu Beginn des nächsten
Jahrzehnts auf vergleichbarem Niveau bleiben und anschließend moderat absinken. Die Zahl der
von
Berufsschulen
abgehenden Schüler nahm von 132 957 im Jahr 1982 innerhalb der folgenden
zehn Jahre deutlich ab und pendelte seither zwischen rund 80 000 und 91 119 (Wert des Jahres
2004). Im Jahr 2017 lag ihre Anzahl bei 76 525 (ohne Absolventen der Berufsintegrationsklassen),
in den kommenden Jahren ist mit annähernd konstanten Abgängerzahlen zu rechnen. Gemäß
dem im Jahr 1994 neu gefassten Bayerischen Gesetz über das Erziehungs- und Unterrichtswesen
bestehen neben dem Erwerb der Fachschulreife noch weitere Möglichkeiten, mit dem Besuch ei-
ner beruflichen Schule den
mittleren Schulabschluss
zu erlangen. Im ersten Jahr der Neurege-
lung erreichten 16 516 Absolventen beruflicher Schulen den mittleren Schulabschluss. Seither war
die Zahl tendenziell rückläufig. Nach dem Tiefststand im Jahr 2009 mit 8 154 Absolventen stieg sie
wieder an, im Jahr 2017 lag sie bei 9 811. Der vorliegenden Prognose zufolge wird die Anzahl in
den kommenden Jahren auf vergleichbarem Niveau verbleiben. Die Zahl der Absolventen mit
Fachhochschulreife
(aus Fachoberschulen, Fachschulen und Fachakademien) pendelte von
1989 bis 1997 zwischen 10 200 und 11 200. Da seit 1998 auch an der Berufsoberschule die Fach-
hochschulreife erworben werden kann, waren seither höhere Zahlen an Absolventen mit Fach-
hochschulreife zu verzeichnen. Im Jahr 2017 waren es 19 424, mittelfristig werden rund 18 000
erwartet. Hierzu werden auch die ab den Schuljahren 2004/05 bzw. 2007/08 zusätzlich vorhande-
nen Möglichkeiten zur Erlangung der Fachhochschulreife – „Duale Berufsausbildung mit Fach-
hochschulreife“ bzw. „Doppelqualifizierung an der Berufsfachschule des Gesundheitswesens“ –
beitragen. Im Jahr 2017 erlangten daneben 1 680 Schüler die
fachgebundene Hochschulreife
und weitere 3 823 die
allgemeine Hochschulreife
an einer beruflichen Schule. Diese Absolven-
tenzahlen werden laut Prognose in den kommenden Jahren rund 1 500 bzw. 3 700 betragen.