Magazin Einsichten und Perspektiven (Ausgabe 1/14) - page 32

ben (z.B. Bremen 2013: 11,1 Prozent).
2
Bayern hat im Bun-
deslandvergleich zumeist das geringste Arbeitslosigkeitsni-
veau (Jahresdurchschnitt 2013: 3,8 Prozent), doch auch in
Bayern herrschen regionale Unterschiede, die Spannweite
ist groß. Eine Arbeitslosenquote von unter 3 Prozent (De-
zember 2013) weisen 33 der 96 Kreise und kreisfreien Städ-
te in Bayern auf. Eichstätt hat sogar bundesweit mit einer
Arbeitslosenquote von 1,3 Prozent die Spitzenreiterposi-
tion inne. Die Stadt Nürnberg hingegen trägt mit 7,4 Pro-
zent die rote Laterne in Bayern. Die gegenwärtige Arbeits-
marktsituation einer hohen Fachkräftenachfrage mit regio-
nalen und berufsspezifischen Engpässenmag noch zu einem
guten Teil konjunkturell bedingt sein. Verschiedene Indika-
toren (das Verhältnis von Arbeitslosen zu offenen Stellen,
die Dauer der Stellenbesetzung, der Anteil der problemati-
schen Stellenbesetzungen) zeigen aus Arbeitgebersicht eine
starke Nachfrage nach Fachkräften. Allerdings besteht kein
gesamtwirtschaftlich gleichmäßiger Arbeitskräftebedarf.
2 Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung: Aktuelle Berichte. Zentrale Befunde zu aktuellen Arbeitsmarktthemen, Nürnberg 2014;
Bundesagentur für Arbeit Regionaldirektion Bayern: Arbeitslosenquote liegt am Jahresende bei 3,7 Prozent, Nürnberg 2014.
3 Bundesagentur für Arbeit: Der Arbeitsmarkt in Deutschland – Fachkräfteengpassanalyse Juni 2013, Nürnberg 2013; Institut für Arbeits-
markt- und Berufsforschung: Aktuelle Berichte. Zentrale Befunde zu aktuellen Arbeitsmarktthemen, Nürnberg 2014; Martin Dietz/Anja
Kettner/Alexander Kubis/Ute Leber/Anne Müller/Jens Stegmaier: Arbeitskräftenachfrage auf Basis des IAB-Betriebspanels und der IAB-
Erhebung des Gesamtwirtschaftlichen Stellenangebots. IAB-Forschungsbericht, 08/2012, Nürnberg 2012.
4 Die Zu- und Abwanderung von Deutschen ist bei diesen Zahlen nicht enthalten. Bei Deutschen ist bereits seit 2005 ein Wanderungsverlust
zu verzeichnen (2012: 18.205 Personen). Von den fortziehenden Deutschen in 2012 blieben 40 Prozent innerhalb der EU.
Europäische Wanderbewegungen und Arbeitsmarktintegration: Die Entwicklungen am deutschen Arbeitsmarkt
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Vielmehr sind Engpässe hauptsächlich in wirtschaftsstarken
Ballungszentren (z.B. München, Stuttgart) anzutreffen. Be-
rufsspezifische Engpässe bestehen in einzelnen Dienstleis-
tungsbranchen wie „Information und Kommunikation“, in
einzelnen technischen Berufen und vor allem im Gesund-
heits- und Sozialwesen. Die betriebliche Nachfrage bezieht
sich dabei vor allem auf Fachkräfte mit abgeschlossener Be-
rufsausbildung und akademischen Abschlüssen.
3
Zuwanderung nach Deutschland
Im Rahmen der Schuldenkrise in Europa stieg die Netto-
migration von Ausländern
4
nach Deutschland deutlich von
knapp 154.000 im Jahr 2010 auf rund 387.000 im Jahr 2012.
Auch für 2013 wird mit einer Nettomigration von rund
400.000 Ausländern gerechnet. Im Jahr 2012 zogen 965.908
Ausländer nach Deutschland, ein Anstieg um 15 Prozent im
Vergleich zum Vorjahr. Eine solch hohe Zuwanderungszahl
Abbildung 1: Zu- und Fortzüge und Saldo von Ausländern, Deutschland, 2010 bis 2012
Quelle: Bundesministerium des Innern: Migrationsbericht des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge im Auftrag der Bundesregierung (Migrationsbericht 2012),
Berlin 2014, S. 14; eigene Darstellung
0
200.000
400.000
600.000
800.000
1.000.000
1.200.000
2010
2011
2012
2010
2011
2012
2010
2011
2012
Zuzüge
Fortzüge
Saldo
EU Nicht EU
58%
63% 65%
57%
60%
62%
61%
68%
68%
683.530
841.695
529.605
538.837
578.759
153.925
302.858
387.149
965.908
1...,22,23,24,25,26,27,28,29,30,31 33,34,35,36,37,38,39,40,41,42,...76
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