Magazin Einsichten und Perspektiven (Ausgabe 1/14) - page 34

chen als wirtschaftsstarker, arbeitsplatzreicher Standort ist
dabei ein Zuwanderungsmagnet.
Arbeitsmarktintegration der EU-Zuwande-
rer in Deutschland
Arbeitsmarktintegration dient der Sicherung des eigenen
Lebensunterhalts und der Teilnahme an vielen gesellschaft-
lichen Aspekten des Lebens in Deutschland. Eine fehlende
oder auch mangelhafte Arbeitsmarktintegration führt aber
auch dazu, dass die Ressourcen von Migranten ungenutzt
bleiben; dabei kann eine bessere Ausschöpfung dieser Po-
tenziale – rein technisch gesprochen, abgesehen von der in-
dividuellen Lebenssituation der Menschen – sowohl den in-
dividuellen Wohlstand steigern als auch die öffentliche
Hand entlasten.
Die Zahl der Beschäftigten aus den EU8, EU2 und
GIPS-Ländern hat in den letzten Jahren kontinuierlich zu-
genommen (siehe Abb. 2). Aus den acht 2004 beigetretenen
Mitgliedstaaten standen imOktober 2013 452.000 Personen
in Arbeitsverhältnissen; dies waren 79.000 (21 Prozent)
mehr als im Vorjahresmonat und 225.000 (+ 99 Prozent)
9 Statistik der Bundesagentur für Arbeit: Hintergrundinformation. Auswirkungen der Arbeitnehmerfreizügigkeit und der EU-Schuldenkrise
auf den deutschen Arbeitsmarkt. Berichtsmonat Oktober 2013, Nürnberg 2013, S. 3-9.
Europäische Wanderbewegungen und Arbeitsmarktintegration: Die Entwicklungen am deutschen Arbeitsmarkt
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mehr als im April 2011; dem Monat vor dem Inkrafttreten
der vollständigen Arbeitnehmerfreizügigkeit. Von den Be-
schäftigten im Oktober 2013 waren rund 16 Prozent aus-
schließlich geringfügig beschäftigt; diese Beschäftigungs-
form stieg im Vorjahresvergleich geringer an (+ 13 Prozent)
als jene der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (+ 23
Prozent). Auch bei Rumänen und Bulgaren stieg die Anzahl
an sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhält-
nissen (und insgesamt wuchs die Zahl der Beschäftigungs-
verhältnisse; siehe Abschnitt „Der Arbeitsmarkt in
Deutschland): Im Oktober 2013 waren dies 156.000 (+
31.000 bzw. + 25 Prozent im Vorjahresmonatsvergleich);
knappe 19 Prozent waren geringfügig beschäftigt (+ 5.000
bzw. + 20 Prozent im Vorjahresvergleich). Seit dem 1. Janu-
ar 2014 gilt für Rumänen und Bulgaren die vollständige Ar-
beitnehmerfreizügigkeit; es ist davon auszugehen, dass die
Beschäftigungsquote dieser Personengruppe erneut anstei-
gen wird. Auch die Beschäftigung von Personen aus den
GIPS-Staaten entwickelte sich positiv; im Oktober 2013
waren knapp 503.000 Personen beschäftigt und dies ist ein
Anstieg von acht Prozent im Vorjahresvergleich. Knapp 14
Prozent sind ausschließlich geringfügig beschäftigt.
9
Abbildung 2: Entwicklung der Beschäftigtenzahlen aus EU8, EU2 und GIPS, Deutschland,
Januar 2008 bis Oktober 2013
Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit: Hintergrundinformation. Auswirkungen der Arbeitnehmerfreizügigkeit und der EU-Schuldenkrise auf den deutschen
Arbeitsmarkt. Berichtsmonat Oktober 2013, Nürnberg 2013, S. 9
0
100.000
200.000
300.000
400.000
500.000
600.000
700.000
Januar 2008
Januar 2009
Januar 2010
Januar 2011
Januar 2012
Januar 2013
Januar 2014
Beschäftigte aus
Italien, Portugal, Spanien, Griechenland
Beschäftigte aus Staaten für die
seit 1.Mai 2011 die uneingeschränkte
Arbeitnehmerfreizügigkeit gilt
Veränderung zum Vorjahr absolut und in %
Insgesamt
4 Euro-Staaten (ITA, POR, ESP, GR)
Arbeitnehmerfreizügigkeit (1.5.2004)
Arbeitnehmerfreizügigkeit (1.1.2007)
Zusammen
Beschäftigte aus
Rumänien und Bulgarien
0,9
8,1
21,3
25,2
15,4
148.461
31.354
79.295
37.812
326.681
1...,24,25,26,27,28,29,30,31,32,33 35,36,37,38,39,40,41,42,43,44,...76
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