Magazin Einsichten und Perspektiven (Ausgabe 1/14) - page 37

Europäische Wanderbewegungen und Arbeitsmarktintegration: Die Entwicklungen am deutschen Arbeitsmarkt
Einsichten und Perspektiven 1 | 14
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Prozent (Spalte 4), bei den EU2-Angehörigen um knapp 47
Prozent (Spalte 4) gegenüber dem Vorjahr erhöht. Ebenso
stark hat sich – relativ betrachtet – die Zahl der Arbeitslo-
sen (EU8: + 22,3 Prozent; EU2: + 41,6 Prozent; jeweils Spal-
te 8) verändert. Bei den Leistungsempfängern im SGB II ist
eine ähnliche Situation vorzufinden. Eine Zunahme um 19
Prozent bei EU8 und um 48 Prozent bei EU2 steht im star-
ken Kontrast zu einer lediglich allgemeinen Zunahme von
0,2 Prozent (Spalte 12).
Absolut betrachtet sind die Veränderungen als auch die Be-
standszahlen gering; dies zeigt sich auch an den jeweiligen
Anteilen an der Gesamtheit der Arbeitssuchenden, Arbeits-
losen oder Leistungsempfänger (Spalte 2, 6 und 10). Bei-
spielsweise sind nur 0,7 Prozent aller Leistungsempfänger
aus den EU2 (siehe Spalte 10). Die Entwicklungen sind je-
doch sorgsam zu beobachten, und die Arbeitsmarktpolitik
muss hier verstärkt auf die Vermittlung gering Qualifizier-
ter ausgerichtet werden.
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Tabelle 2: Anteil der Leistungsempfänger im SGB II an der Bevölkerung, nach Zuwanderungsgruppen,
Juni 2012 und Juni 2013, in Prozent
GIPS: Griechenland, Italien, Portugal, Spanien. EU8: Polen, Ungarn,
Tschechien, Slowakei, Slowenien, Estland, Lettland, Litauen
Quelle: Herbert Brücker/Andreas Hauptmann/Ehsan Vallizadeh: Zuwanderung aus Bul-
garien und Rumänien vor der Arbeitnehmerfreizügigkeit. Institut für Arbeitsmarkt- und
Berufsforschung. Aktuelle Berichte, Nürnberg 2013, S. 7; eigene Darstellung
Juni 12
11,7%
6,9%
10,5%
10,6%
7,6%
Juni 13
14,8%
7,4%
10,7%
11,0%
7,5%
Bulgaren
Rumänen
EU8
GIPS
Deutschland gesamt
Tabelle 3: Arbeitsuchende, Arbeitslose und Leistungsempfänger im SGB II nach ausgewählten Staatsan-
gehörigkeiten (Arbeitsuchende und Arbeitslose im Dezember 2013 und Leistungsempfänger im SGB II im
September 2013); Deutschland
1 Vorjahresvergleiche bei Arbeitslosen und Arbeitsuchenden nach Staatsangehörigkeiten sind eingeschränkt. Die Zahl der Arbeitsu-
chenden und arbeitslosen Ausländer ohne Angabe zur Staatsangehörigkeit hat sich imVorjahresvergleich von 2.120 auf 920 bzw.
von 1.540 auf 0 verringert; entsprechend dürfte der Anstieg in den drei Staatengruppen überzeichnet sein.
2 Griechenland, Italien, Portugal, Spanien (sogenannte GIPS-Staaten)
Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit: Hintergrundinformation. Auswirkungen der Arbeitnehmerfreizügigkeit und der EU-Schuldenkrise auf dem deutschen
Arbeitsmarkt. Berichtsmonat Oktober 2013, Nürnberg 2013, S. 7
Arbeitsuchende
1
Veränderung ge-
genüber Vorjahr
Veränderung ge-
genüber Vorjahr
Veränderung ge-
genüber Vorjahr
Arbeitslose
1
Leistungsempfänger SGB II
absolut
1
5.091.850
91136
35207
118147
Anteil
in %
2
100
1,8
0,7
2,3
absolut
3
39.273
17.439
11.135
14.394
in %
4
0,8
23,7
46,3
13,9
absolut
5
2.872.783
46.334
16.431
63.733
Anteil
in %
6
100
1,6
0,6
2,2
absolut
7
32.962
8.436
4.825
5.992
Anteil
in %
8
1,2
22,3
41,6
10,4
absolut
9
60.87183
95.397
40.231
122.543
Anteil
in %
10
100
1,6
0,7
2,0
absolut
11
13.742
14.753
13.047
13.047
Anteil
in %
12
0,2
18.3
48,0
9,9
Staatsangehörigkeit
Insgesamt
8 neue EU-Staaten
(1.5.2004)
2 neue EU-Staaten
(1.1.2007)
Von Schuldenkrise
besonders betroffene
EU-Staaten
2
16 Brücker/Hauptmann/Vallizadeh (wie Anm. 12), S. 6.
1...,27,28,29,30,31,32,33,34,35,36 38,39,40,41,42,43,44,45,46,47,...76
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