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Stefan Zink
ist Gymnasiallehrer in München und war selbst lange Zeit
Verbindungslehrer. Als SMV-Landeskoordinator und SMV-Fachreferent
beimMinisterialbeauftragten für die Gymnasien in Oberbayern-West
ist er auch zuständig für die Verbindungslehrer.
Eine Unterstufenparty ist eine positive Aktion für
das Schulklima, aber für die Lehrkräfte bedeutet
sie, dass sie außerhalb der Schulzeit noch einmal
für eine Aufsicht in die Schule kommen müssen.
Wenn er hierfür Sensibilität erzeugt, hat er viel für
das Funktionieren des Schullebens geleistet.
Die Unterstufenparty ist also wichtig
für das Schulklima?
Eine Schulparty kann ein echter Gewinn sein -
weil die Schüler sie mit der Schule verbinden, ganz
anders, als wenn sie privat feiern. Das schafft Iden
tifikation. Die Veranstaltung findet in der Schule
statt, man geht gemeinsam mit den Klassenka
meraden hin, ältere Schüler sind für Programm
und Ablauf verantwortlich. Sie übernehmen die
Verantwortung für diese Gemeinschaft stiftende
Veranstaltung. Das geht über eine positive Identi
fizierung mit Schule hinaus – das ist Schulfamilie.
Aber eine engagierte SMV führt meiner Erfahrung
nach noch ganz andere Aktionen durch, z.B. An
timobbing-Projekte. Auch schulartübergreifende
Projekte helfen zur Identifikation mit der eigenen
Schule, wenn sie für etwas stehen, was die Schüler
gut finden, auf das sie stolz sein können.
Herr Zink, braucht eine Schule immer Ver-
bindungslehrer – auch wenn es gut läuft?
Ganz klar: An einer Schule mit aktiven Schülern,
engagierten Eltern, einem aufgeschlossenen Direkto
rat und Lehrern mit einer wertschätzenden Haltung
wird es weniger Konflikte geben, die der Klärung
bedürfen. Aber für ein vertrauensvolles Miteinander
zwischen Schülern und Lehrern ist der Verbindungs
lehrer wichtig. Er wirkt ja nicht nur als Vermittler
in Konflikten, sondern unterstützt auch die Schüler,
ihre Bedürfnisse und Ideen einzubringen.
Weil der Verbindungslehrer
die SMV auch berät?
Ja, aber entscheidend ist zunächst einmal, dass er
von den Schülern bzw. den Klassensprechern ge
wählt wird. Sie sprechen ihm damit das Vertrauen
aus, dass er ihre Interessen wahrnimmt, wenn es
z.B. in der Lehrerkonferenz darum geht, die Kol
legen für ein Projekt der SMV zu begeistern. Um
gekehrt ist der Verbindungslehrer auch das Binde
glied zwischen den Lehrern und den Schülern. Er
schafft bei den Schülersprechern Verständnis für
die andere Seite. Vieles, was die Schüler wollen,
stellt für die Lehrkräfte eine Zusatzbelastung dar.
„Ein vertrauensvolles Miteinan-
der kann nur im Zusammenspiel
von allen Beteiligten geschehen“
Fotos: Privat, fotolia, Bayerische Staatskanzlei
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Schule & Wir
3 | 2014