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Handbuch für Schülervertreter:
Wertebuendnis-Bayern-.2336/index.htm
freiheitlich-demokratischen Werten. Horst Seeho
fer sieht Wertebildung als gesamtgesellschaftliche
Aufgabe: „Unser Gemeinwesen ist auf den aktiven
und mitverantwortlichen Bürger angewiesen. Und
in jeder Generation müssen diese Werte aufs Neue
mit Leben erfüllt werden.“
Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle
erläutert: „Schule und Werteerziehung
gehören untrennbar zusammen. Daher
hat Werteerziehung ihren Platz im
Unterricht aller Schulfächer. Doch
zur Wertevermittlung braucht es
weit mehr: Es bedarf auch einer Ge
meinschaft, in der Werte aktiv gelebt
werden können.“
Bereits seit sieben Jahren sammeln und
erproben bayerische Schulen aller Schularten im
Rahmen der Initiative „Werte machen stark.“ Ide
en und Konzepte, wie man Werte im Schulalltag
verankern kann. Die Ergebnisse haben sie dann
auf Veranstaltungen in verschiede
nen Regierungsbezirken vorge
stellt, sodass andere Schulen
von den Ideen profitieren kön
nen. Beim oberbayerischen
Wertetag im Gymnasium
Olching betonte Staatssekretär
Bernd Sibler: „Im täglichen
Miteinander an unseren Schu
len können junge Menschen
erfahren, wie wichtig Werte
wie Respekt, Toleranz und Hilfsbereitschaft sind.
Hier setzt unser Bildungsauftrag an: Schule ist
nicht nur Lern-, sondern auch Lebensraum."
So zeigen auch drei Augsburger Schulen, wie
Wertebildung in der Praxis aussehen kann: Dort
engagieren sich derzeit beispielsweise 55 Schüler
innen und Schüler der siebten Klassen aus den
Mittelschulen Herrenbach und Gersthofen sowie
dem Förderzentrum Ulrichschule in dem Projekt
„Tu was du kannst“. Die Initiative orientiert sich
an dem ursprünglich amerika
nischen Konzept Service-Lear
ning. Ziel ist, gesellschaftliches
Engagement von Jugendlichen
zu fördern, im Schulalltag zu
verankern und mit dem Unter
richt zu verbinden. „Die Schüler
berichten in den Schulstunden von ihrer Arbeit
in einer sozialen Einrichtung, sodass auch andere,
die sich nicht aktiv beteiligen, einen Einblick in
das Projekt bekommen“, erzählt Susanne Böck,
Mitarbeiterin am Freiwilligen-Zentrum Augsburg.
Im letzten Jahr engagierten sich die Jugendlichen
40 Stunden in ihrer Freizeit in unterschiedlichen
sozialen Einrichtungen ihres Stadtteils, z.B.
in Kindergärten, Seniorenheimen, aber
auch bei der Frei
willigen Feuerwehr
oder dem Bauhof.
Unterstützt wurden
die Siebtklässler von Mentoren, ihren
Lehrkräften, Sozialpädagogen sowie einem
Mitarbeiter des Freiwilligen-Zentrums. Die
Lehrer legen während des Projekts auf sogenann
te Schlüsselqualifikationen wie Zuverlässigkeit,
Pünktlichkeit, Höflichkeit und Respekt viel Wert.
Werte machen stark: Indem Schulen mit
zahlreichen Projekten das soziale Miteinander
stärken, fangen sie Schüler wie Leon und Paula
bei Konflikten auf und tragen dazu bei, dass sie
sich an der Schule wohlfühlen. Damit schaffen sie
die Grundvoraussetzungen dafür, dass die Schü
ler ihr Potenzial entfalten und gute Leistungen
bringen können.
(sr/cm)
40
Stunden
ihrer Freizeit engagierten sich
Jugendliche in unterschiedlichen
sozialen Einrichtungen.
Kultusminister
Dr. Ludwig
Spaenle
Staatssekretär
Bernd Sibler
Fotos: StMBW
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Schule & Wir
3 | 2014
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