Lehrerin Veronika Migendt, die Organisatorin des
Streitschlichter-Programms amWerner-Heisenberg-
Gymnasium, oder sie werden von Lehrern geschickt.
„Gelegentlich rufen mich auch Eltern an“,
berichtet Migendt aus der Praxis. Die Schlich
tung erfolgt dann jeweils durch etwas ältere
Jugendliche. „Das ist oft effektiver und wird
eher angenommen, als wenn ein Machtwort von
oben gesprochen wird. Die Konfliktparteien
identifizieren sich stärker mit den selbst erar
beiteten Lösungen. Wir haben außerdem die
Hoffnung, dass die Kinder ihre Probleme dann
zunehmend selbstständig und konstruktiv lösen
können“, erklärt die Expertin. Auch am Werner-
Heisenberg-Gymnasium erfolgt die Teilnahme an
einem Gespräch mit zwei neutralen Streitschlich
tern immer auf freiwilliger Basis und ist vertrau
lich. Ziel ist eine von beiden
Seiten akzeptierte Lösung für
ein friedliches Miteinander, im
Idealfall eine Win-win-Situati
on, so Migendt: „Am Ende des
Gesprächs wird die Vereinba
rung schriftlich festgehalten
und durch beide Streitparteien
unterzeichnet.“
Vorurteile abbauen
Ein weiterer wichtiger Aspekt
des sozialen Miteinanders, die
Begegnung von Mittelschü
lern und Gymnasiasten, steht
im Mittelpunkt eines schul
artübergreifenden sozialen
Lernprojekts in Garching. Ju
gendsozialarbeiter des Werner-
Heisenberg-Gymnasiums und
der Mittelschule Garching
organisieren in Zusammenar
beit mit der offenen Kinder-
und Jugendarbeit des örtlichen
Jugendbürgerhauses
„
Profil
“
,
der mobilen Jugendarbeit und
dem Kooperationspartner
„Querpass Zukunft“ jährlich
ein Straßenfußballturnier für
Schüler der 5. und 6. Jahrgangs
stufe unter dem Motto „Es ist
Zeit – für UNS“. „Ziel ist es,
einen Abbau von Vorurteilen zu
erreichen und den Gemeinschaftssinn der Schüler
zu stärken“, erklärt Jugendsozialarbeiter und
Mitorganisator Johannes Jaumann. „Das Beson
dere an diesem Turnier ist, dass die Spieler nach
ihren eigenen Regeln spielen und dass es keinen
Schiedsrichter gibt. Stattdessen achten Spielbeob
achter darauf, wie gut die Teams die gemeinsam
aufgestellten Regeln zum ‚Fair Play‘ einhalten.“
Im Vorfeld des Turniers planen die Gymnasiasten
Gespannt
verfolgen die
Schüler die
Präsentation
der einzelnen
Projektgruppen
im Rahmen-
programm des
schulartüber-
greifenden Fuß-
ballturniers
„Es ist Zeit“
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2 | 2014
Schule & Wir
Titel