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2 | 2016

Schule & wir

LANDESAUSSTELLUNG

Hausmacht Böhmen, seinen luxemburgischen Haus-

gütern und den anderen Reichsteilen geschaffen.

Minister Spaenle betont: „Karl IV. ist zweifellos eine

historische Figur einer gewachsenen Verbindung zwi-

schen Bayern und Tschechien, ein echter Brücken-

bauer. Prag und Nürnberg stellen tragende Pfeiler für

diesen Brückenbau dar, über den auch die Goldene

Straße führte. Zugleich müssen wir aber auch seinen

menschenverachtenden Umgang mit dem Judentum

kritisch hinterfragen und beleuchten.“

Festveranstaltungen Der 700. Geburtstag Kaiser Karls IV. wird mit einer Reihe festlicher Aktionen, Märkten und Messen begangen. Unterhaltung für die ganze Familie bieten Festveranstaltungen entlang der „Goldenen Straße“: Etwa die Lange Laufer Kulturnacht, das historische Festwochenende der Stadt Tachov (Tachau) oder der grenzüber- schreitenden Bartholomämarkt rund um den Marktplatz von Eslarn mit Handwerkskunst aus Bayern und Böhmen. i i www.begleitprogramm-karl-iv.de.

Der einzigartige Wappensaal, in dem über 100 Wappen

meist böhmischer Adelsgeschlechter und Bischöfe über-

liefert sind, ist in Lauf im so genannten Wenzelschloss zu

sehen. Diese Burg war für Karl IV. die letzte Übernach-

tungsmöglichkeit auf „neuböhmischem“ Boden vor dem

Einzug in die Reichsstadt Nürnberg

Zwischen Prag und Nürnberg

Besonders hat Karl sein Königreich Böhmen

und die tschechische Kultur gefördert: Mit der

Gründung der Neustadt formte er Prag zu einer

der größten Städte Europas. Ihre Erhebung zum

Erzbistum und die Gründung der ersten Universi-

tät nördlich der Alpen 1348 machte sie zu einem

Zentrum des Mittelalters, das mit Wissenschaft,

Kunst und Architektur in ganz Europa stilbildend

wirkte. „Prag zählt nicht zuletzt aufgrund der Bau-

ten, die sich aus Karls Zeit erhalten haben, wie der

steinernen Karlsbrücke und dem Veitsdom auf dem

Hradschin, seit 1992 zum UNESCO-Weltkulturerbe“

so Loibl.

Von den bedeutenden Orten des Reiches war

Nürnberg dem Kaiser am wichtigsten. Als zweite

Residenz, in der er sich nach Prag am meisten

aufhielt, förderte er diese nachdrücklich. Seine

Hofkultur, die durch Künstler aus vielen europäi-

schen Regionen entstand, war auch für die Freie

Reichsstadt stilprägend.

Fromm und berechnend zugleich

Viele Kirchen und Kapellen ließ Karl erbauen. Eine

der bekanntesten ist sicherlich die Kapelle des

Heiligen Kreuzes auf Burg Karlstein.

Hier bewahrte er den Reichsschatz auf und legte

eine große Reliquiensammlung an. Besonders

verehrte er seinen Namenspatron, den heiligen

Wenzel, der zum Schutzheiligen Böhmens wurde.

Historiker Loibl ergänzt: „Doch war er nicht nur

fromm, sondern auch berechnend zugleich,

manchmal skrupellos: 1348/49 kam er seiner

Schutzverpflichtung gegenüber den Juden als

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Burg Karlstein wurde zwischen 1348 bis 1365 erbaut und

ist damit die erste Burganlage Karls, die nach seiner

Krönung zum römisch-deutschen sowie zum böhmischen

König errichtet wurde

Fotos: HdBG