BIBLIOTHEKEN SETZEN
ARCHITEKTONISCHE AKZENTE
Öffentliche Bibliotheken können in den Städten
und Gemeinden auch architektonische Akzente
setzen. Moderne Neubauten von Zentralbiblio-
theken prägen eine Stadt mitunter beachtlich.
Manchmal sind sie nicht unumstritten – wie in
der Altstadt von Nürnberg. Aber auch dann bieten
sie Anlass zu identitätsstiftenden Diskussionen
der Bürgerinnen und Bürger. Bibliotheken können
zudem der Umnutzung von Gebäuden dienen,
die ihren ursprünglichen Zweck verloren haben.
Ein Beispiel ist der alte Bahnhof von Veitshöch-
heim. Durch die Integration in denkmalgeschützte
Bauwerke können Bibliotheken schließlich neues
Leben in alte Mauern bringen und so sich selbst
im gesamtkulturellen Kontext des jeweiligen Ortes
verankern. Der jahrhundertealte Getreidespeicher
in Landshut etwa profitierte von einer solchen
Idee. Hier können kreative Lösungen entstehen,
die in ihrer Umsetzung einzigartig sind und damit
ebenfalls Identität schaffen.
Außenansicht der Pfarr- und Gemeindebücherei Stegaurach
© Sankt Michaelsbund, Foto: Michael Sanetra
Die Bücherei
Veitshöchheim im
denkmalgeschützten
Bahnhof von 1855
© Dieter Gürz
lebens. So zum Beispiel im oberbayerischen Penz-
berg, wo durch den Einzug der Stadtbücherei in
eine vormals unattraktive Einkaufspassage im
Zusammenspiel mit Stadtplatz, Rathaus und eini-
gen Geschäften ein attraktiver Mittelpunkt ent-
standen ist, bei dem die Bibliothek maßgeblich
zur Belebung beiträgt. Derartige Vorhaben sind
auch städtebaulich bei der Konzeption neuer
Quartiere oder in Reaktion auf den gewollten oder
ungewollten Strukturwandel traditioneller Stadt-
viertel interessant.
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