BESTANDSERHALTUNG UND
BESTANDSVERMITTLUNG
Digitalisate können die Originale zwar nicht
ersetzen, in vielen Fällen machen sie die Nut-
zung der Vorlagen jedoch überflüssig und tra-
gen so zu deren Schonung bei. Die Digitalisie-
rung stellt zudem ein wichtiges Instrument der
Bestandsvermittlung dar. Denn die Bereitstel-
lung im Internet erreicht eine weltweite Öffent-
lichkeit. Bibliotheksnutzerinnen und -nutzer erhal-
ten auf diese Weise die Möglichkeit, mit den
Digitalisaten bequem und von Öffnungszeiten
unabhängig am eigenen Schreibtisch zu arbei-
Einen Sonderfall stellen geschlossen überlieferte
Sammlungen dar, komplette Bibliotheken bei-
spielsweise, die durch Schenkungen oder Kauf
in öffentliche Hand übergegangen sind. Hier kann
es im Interesse der Geschlossenheit nötig sein,
auch Ensemble-Objekte bestandserhaltend oder
restauratorisch zu behandeln.
In jedem Fall sind die Bibliotheken auf die Kom-
petenz qualifizierter Restauratorinnen und Res-
tauratoren und Buchbinderinnen und Buchbin-
der angewiesen, denen sie das kostbare Gut zur
Bearbeitung anvertrauen können. So erzielt ein
entsprechend ausgestatteter Bibliotheksetat eine
doppelte Wirkung: Einerseits ist er unerlässlich,
um die vielen einmaligen Kulturgüter zu bewah-
ren. Andererseits trägt er dazu bei, handwerkliche
Kompetenzen zu erhalten, auf die Bibliotheken
unbedingt angewiesen sind.
Die Spitzenstücke des schriftlichen
Kulturerbes im Freistaat Bayern werden in
passgenauen Schutzkassetten verwahrt.
© BSB, Foto: H.R. Schulz
Überprüfung des digitalen Images am Bildschirm
© BSB, Foto: H.R. Schulz
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