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III 3 Dokumentation der Lernentwicklung und Rückmeldung
Abb. 23: Aufgabe „Reimwörter“
Lesen
Der Bereich Lesen erfasst grundsätzliche Vor-
stellungen der Schülerinnen und Schüler zum
Lesen sowie im Speziellen Kenntnisse in den
Teilbereichen Buchstabenkenntnis, Silben lesen,
Bild-Wort-Zuordnung, Sätze lesen (Abb. 24) und
Lückentexte.
Abb. 24: Aufgabe „Lesen – Hundegeschichte“
Mathematik
Der mathematische Bereich beinhaltet Addi-
tions- und Subtraktionsaufgaben, Aufgaben zum
Zahlenlesen, Rechnen mit Punkten sowie zur Er-
gänzung von Zahlenreihen.
Das ausführliche Handbuch begleitet die Vor-
bereitung und Durchführung des Verfahrens. Das
sprachunterstützte Testprogramm führt durch die
einzelnen Aufgabenfelder, die in der o. a. Reihen-
folge erscheinen. Die Schülerinnen und Schüler
werden einzeln getestet. Dabei hat es sich als hilf-
reich erwiesen, wenn die Klassenlehrkraft als Test-
leiterin agiert, um einen Eindruck des Kindes in
der Testsituation zu erhalten. Da es sich bei FIPS
um ein adaptives Verfahren handelt, das sich dem
Leistungsvermögen des Kindes anpasst, liegt die
Bearbeitungszeit zwischen 20 und 35 Minuten.
3.1.3 Auswertung und ihre Bedeutung
für individuelles Lernen
Über eine computergestützte Auswertung und
individuelle Auswertungsbögen wird die Lernent-
wicklung der Kinder visualisiert. Nach einer Erhe-
bung der Lernausgangslage zu Beginn des Schul-
jahres und einer erneuten Testdurchführung am
Ende des ersten Schulbesuchsjahres können indivi-
duelle Diagramme mit Lernzuwachs für jeden ein-
zelnen Schüler für alle vier Aufgabenfelder erstellt
werden. In der folgenden Abbildung (Abb. 25) wird
dies exemplarisch für vier Schüler verdeutlicht.
Abb. 25: Lernzuwachs Mathematik
Aus dem Wert des Tests zu Schuljahresanfang
(abgetragen auf der horizontalen Achse) und
dem Wert des zweiten Tests zu Schuljahresende
(abgetragen auf der vertikalen Achse) wird im
Koordinatenfeld ein Schnittpunkt gebildet. Die
mittlere der drei Diagonalen gibt den erwarteten
Lernzuwachs an, der dem mittleren Lernzuwachs
der Schülerinnen und Schüler der Normstich-
probe entspricht. Der Schnittpunkt von Schüler 2
liegt auf dieser Diagonale. Schüler 2 erfüllt somit
die Erwartungen. Schüler, deren Werte oberhalb
dieser Diagonalen liegen, machten größere Fort-
schritte als aufgrund ihres Ausgangswertes zu
erwarten war. Liegt der Schnittpunkt der beiden
Testwerte zwischen der mittleren und der unteren
Schüler 1
Schüler 4
Schüler 2
Schüler 3