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Flexible Grundschule

1 Aufgabenbeispiele für Klassen der Flexiblen Grundschule

Hinweise zum Unterricht

Die Schülerinnen und Schüler sollten vor Durchführung dieser Unterrichtssequenz bereits gewohnt sein, mit

einer Partnerin bzw. einem Partner im Tandem zusammenzuarbeiten. Auch das Überarbeiten von Unter-

richtsergebnissen in einer Schreibkonferenz sollte als Methode eingeführt sein.

1. und 2. Unterrichtseinheit

Nach einer kurzen Gesprächsrunde zum Thema

Zootiere

liest die Lehrkraft den Schülerinnen und Schülern

den Beginn des Kinderbuchs „Der glückliche Löwe“ vor. Die aus der Perspektive des Löwen geschriebene

Geschichte handelt davon, dass das Raubtier eines Tages durch die offene Tür seines Geheges geht, um die

Menschen, die doch immer so freundlich zu ihm sind, zu besuchen. Die Reaktionen der Menschen auf den

Straßen aber verwirren den Löwen. Die Feuerwehr rückt an und ist im Begriff, den Löwen mit dem Wasser-

schlauch auf die Ladefläche eines Möbelwagens zu scheuchen.

An dieser Stelle in der Geschichte bricht die Lehrkraft ab und lässt die Schülerinnen und Schüler vermuten,

wie die Geschichte weitergehen könnte. In heterogen zusammengesetzten Tandems verfassen die Schüle-

rinnen und Schüler jeweils einen Schluss für die Geschichte. Schülerinnen und Schüler, die sich mit dem Ver-

schriften ihrer Ideen noch schwer tun, bekommen eine geübte Schreiberin bzw. einen geübten Schreiber als

Tandempartner. Gemeinsam wird eine Idee für den Ausgang der Geschichte erarbeitet. Anschließend lässt

sich das Schreibkind vom Partnerkind die Sätze diktieren und ergänzt diese gegebenenfalls durch eigene

Formulierungsvorschläge.

3. Unterrichtseinheit

Die Tandems finden sich nun in Vierergruppen zusammen, stellen sich ihre Ergebnisse vor und geben sich

gegenseitig Rückmeldung bzw. tauschen Verbesserungsvorschläge aus. Als Überarbeitungsaufgabe erhalten

sie zusätzlich den Auftrag, ihren Text hinsichtlich eines vollständigen Satzbaus zu überprüfen.

4. Unterrichtseinheit

Die Geschichte jedes Tandems wird nun kopiert, so dass jedes Kind ein Exemplar für sich hat. Über den

gemeinsam verfassten Text kann nun jedes Kind die letzte Szene illustrieren. In einer anschließenden Präsen-

tationsrunde darf jedes Paar sein Ergebnis im Plenum vorstellen.

Beispiele für Produkte und Lösungen der Schülerinnen und Schüler

Die abgebildeten Beispiele stellen Ergebnisse unmittelbar am Ende der Unterrichtseinheit dar und sind noch

nicht rechtschriftlich korrigiert. Eine Rückmeldung der Lehrkraft erfolgt zu jedem der Produkte in einem

gesonderten Kontext.

Der LehrplanPLUS Grundschule sieht bereits im Anfangsunterricht vor, dass die Lehrkraft auf eine normge-

rechte Schreibung hinweist. Zur unterstützenden Aufgabe der Lehrkraft gehört, dass sie schriftliche Arbeits-

ergebnisse regelmäßig überprüft, berichtigt und individuell kommentiert.

Die Geschichte kann

im Tandem noch

einmal gelesen wer-

den. Dabei liest ein

Kind vor, das andere

gibt die Geschichte

in eigenen Worten

wieder. Daran kann

sich ein Brainstor-

ming anschließen.

Im Gespräch

einigen sie sich auf

eine Geschichte

und formulieren

gemeinsam Sätze.

Im letzten Schritt

kann die Lehrkraft

davon ausgehen,

dass gemeinsam

gearbeitet wird, da

bereits beide Kinder

vorausgehend Ver-

antwortung für ihre

Geschichte über-

nommen haben.

Diese Form des Aus-

tauschs eignet sich

gut für die Paare,

um Verantwortung

für die gemeinsame

Arbeit zu überneh-

men. Für ungeüb-

tere Paare könnten

einzelne Aufgaben

vergeben werden,

um sicherzustellen,

dass beide Kinder

mitdenken: ein Kind

erzählt den eigenen

Schluss, das andere

liest ihn vor o. ä.