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Kulturelle Bildung
Kulturelle Bildung
der Universität Erlangen-Nürnberg in
stallierte Staatsexamen »Darstellendes
Spiel« ist ein Garant für die hohe Quali
tät der Ausbildung bayerischer Theater
lehrer. Die dem Studiengang angeschlos
sene Bayerische Schultheaterakademie
bildet alle Theaterlehrer fort und profes
sionalisiert auch schulische Ensembles
auf herausragende Art und Weise. Auch
die Bayerische Akademie für Lehrer
fortbildung und Personalentwicklung
in Dillingen ist seit vielen Jahren an der
hohen fachlichen Qualifizierung von
bayerischen Lehrerinnen und Lehrern
aller Schularten für die Theaterarbeit
intensiv beteiligt. Es verwundert deshalb
nicht, dass die bayerischen Schultheater
seit Jahren unangefochten an der Spitze
deutscher Schultheater stehen.
Ergänzend zum Fach- und Wahlunter
richt vollzieht sich die Vermittlung von
Kultureller Bildung auch im Bereich
außerunterrichtlicher Maßnahmen und
Projekte. Entscheidend für einen nach
haltigen Erfolg sind der Kenntnisstand,
die Wissens- und Erfahrungsgebiete
und das künstlerische Potential exter
ner Partner, deren Expertise für Schu
len nutzbar gemacht wird. Die in diesen
Kooperationen gewonnenen Arbeitsfor
men, Methoden und Erkenntnisse über
die Vermittlung von kultureller Bildung
fließen in den regulären Unterrichts
betrieb ein und können damit die Ver
mittlung von künstlerisch-kulturellen
Inhalten im Regelunterricht optimieren.
So wird z.B. auch in Bayern das Klassen
musizieren immer wichtiger. Aufbauend
auf das häufige und motivierende Singen
in den Grundschulen wird bereits ab
der dritten Jahrgangsstufe in zahlrei
chen Schulen Klassenmusizieren mit
Hilfe externer Partner angeboten. Bis
zur sechsten Jahrgangsstufe lernen die
Kinder in Bläser-, Streicher-, Orchester-,
Band- und Percussionsklassen ihre Ins
trumente, die sie dann in Zusammen
arbeit mit Musikschulen und -vereinen
individuell vertiefen. Bayern fördert
auf diese Weise auch ganz bewusst den
Nachwuchs für die Laienmusik, die in
Gestalt zahlreicher Vereine und Ver
bände wichtige Beiträge zur lebendigen
Traditionspflege und gesellschaftlichen
Entwicklung leistet. Die Bayerische Lan
deskoordinierungsstelle Musik, die vor
allem für die systematische Sammlung
und Verbreitung von best-practice-Mo
dellen für die Verstärkung des Praxis
anteils des Musikunterrichts von der
Kindertageseinrichtung bis ins Erwach
senenalter hinein geschaffen wurde,
kümmert sich im Auftrag der Staatsre
gierung und des Bayerischen Musikrats
auch um eine noch bessere Verzahnung
zwischen schulischer und außerschuli
scher Musikpflege. Eine Abstimmung
der schulischen und außerschulischen
Bildungsträger untereinander fördert
auch ein durchgängiges musikalisches
Bildungskonzept. Über die Vernetzung
aller Bereiche des Musiklebens wird
das Ziel „Musik für ein ganzes Leben«
verfolgt. Die Bayerische Landeskoordi
nierungsstelle Musik hat deshalb den
Auftrag durch Sammlung, Darstellung
und Vernetzung von Musikausbildungs
projekten die musikalische Bildung vom
Kleinkind bis zum Senior zu verstärken.
Auch die Zusammenarbeit bayerischer
Grundschulen mit dem Berufsverband
Bildender Künstler gehört in diese
Beispielreihe und zeitigt sehenswerte
Ergebnisse kindlicher Kreativität. In
künstlerischen Wochen oder über län
gere Zeiträume arbeiten Künstlerinnen
und Künstler mit den Klassen und deren
Lehrkräften zusammen. Die Schülerin
nen und Schüler lernen gemeinsammit
ihren Lehrkräften, welches Potential in
der bildenden Kunst steckt und wie sie
es für sich selbst entdecken und nutzen
können. Der Landesverband Bayerischer
Chorklassen an bayerischen Realschulen
und Gymnasien legen einen
zusätzlichen Schwerpunkt auf das gemeinsame
Singen im Klassenverband (links).
Eine Aktion des Museumspädagogischen
Zentrums in der Alten Pinakothek in München
(rechts).
Kulturelle Bildung
wird auch außerhalb des
Unterrichts vermittelt.