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Archivbediensteten nur schwer entziehen. Die Erfolge des

Systems, Karrierechancen, aber auch äußerer Druck führ-

ten vielfach zur Anpassung oder sogar zur Umorientierung.

Äußerlich ist dies daran zu erkennen, dass im Laufe der

NS-Zeit ein wachsender Prozentsatz der Archivbedienste-

ten bereit war, in die Partei oder in die der NSDAP ange-

schlossenen Verbände einzutreten. Letztlich waren so fast

alle Archivare zumindest im Reichsbund der Deutschen

Beamten, dem Reichslehrerbund oder dem Rechtswahrer­

bund, ggf. auch in mehreren dieser Verbände organisiert.

Nicht ungewöhnlich war daneben auch die Mitgliedschaft

im NS-Kraftfahrerkorps, in der Nationalsozialistischen

Volkswohlfahrt oder imReichskolonialbund. Den Eintritt in

oben

Brand im Nordwestflügel des Archiv- und Bibliotheksgebäude in der Nacht vom 9. auf den 10. März 1943, Fotoaufnahme von Franz Reutter,

Bayerische Staatsbibliothek.

die NSDAP vollzogen hingegen bei weitem nicht alle Archi­

vare und wenn, erst relativ spät – dies allerdings auch wegen

der bestehenden Aufnahmesperren.

Die Bereitschaft, den Erwartungen der neuen Machthaber

gerecht zu werden, wenn nicht sogar zuvorzukommen, zeigte

sich auch in der täglichen Arbeit. So wurde die NS-Rasse-

politik, die zu einem spürbaren Anstieg der Benützerzah-

len führte, auch von den staatlichen Archivaren als Chance

verstanden, die eigene Relevanz zu untermauern. Dies

dokumentierte sich nicht nur in der Einrichtung familien-

geschichtlicher Beratungsstellen, sondern auch in selbst-

bewusst vorgetragenen Äußerungen wie der Franz Josef

aviso 1 | 2017

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