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aviso 1 | 2017
NISCHEN IM FOKUS
:
RESULTATE
Die Kunsthistorikerin
Dr. Esther Wipfler
, seit 2001 Wissen
schaftliche Mitarbeiterin am ZI, ist Herausgeberin und
Mitautorin des Bandes »Kunsttechnik und Kunstgeschichte.
Das Inkarnat in der Malerei des Mittelalters«, München 2012
(Veröffentlichungen des Zentralinstituts für Kunstgeschichte
in München, Bd. 31; Schriften der Forschungsstelle
Realienkunde, Bd. 1); seit 2014 leitet sie das Teilprojekt Kunst-
geschichte des BMBF Projektes ISIMAT.
Die Klassische Archäologin
Dr. Yvonne Schmuhl
, seit 2014
Wissenschaftliche Mitarbeiterin am ZI im Rahmen Teilprojektes
Kunstgeschichte des BMBF Projektes ISIMAT, ist Autorin
des Beitrages »Das Inkarnat in der griechischen Malerei«,
RIHAJournal 0061 (26. November 2012): www.riha-journal. org/articles/2012/2012-oct-dec/schmuhl-inkarnat/Der vorliegende Artikel ist ein Arbeitsbericht des Teilprojektes
Kunstgeschichte zum Verbundforschungsvorhaben des
Bundesministerium für Bildung und Forschung »Inkarnat und
Signifikanz – Das menschliche Abbild in der Tafelmalerei von
200 bis 1250 im Mittelmeerraum (ISIMAT)«.
von Wärme ausgeführt wurde. Hier hat sich also der Begriff
der Enkaustik für untauglich erwiesen. Ob dies generell für
das Mittelalter gilt, soll an noch weiteren Tafelbildern über-
prüft werden.
Perspektiven
Insgesamt wurde eine große Vielfalt an Möglichkeiten
beim Aufbau der Malschicht des Inkarnats und der somit
beabsichtigten Wirkungen von der Antike bis ins Mittelal-
ter festgestellt, die noch weiterer Untersuchung bedürfen.
Rekonstruktionsversuche, die am Lehrstuhl für Restaurie-
rung, Kunsttechnologie und Konservierungswissenschaft
durchgeführt werden, sollen zum tieferen Verständnis bei-
tragen.
DIE INTERNATIONALE
Abschlusstagung (7. bis 8. Okto-
ber 2016 am Zentralinstitut für Kunstgeschichte in Mün-
chen), auf der viele der bisherigen Ergebnisse vorgestellt wur-
den, öffnete auch den Blick auf vergleichbare Phänomene des
Aufbaus des Inkarnats in den benachbarten Disziplinen, der
Wand- und der Buchmalerei.
Die Ergebnisse der Untersuchungen sowie die Vorträge der
Abschlusstagung werden 2017 in einer wissenschaftlichen
Publikation der Öffentlichkeit vorgestellt. Darüber hinaus
sollen alle untersuchten Objekte im Rahmen des Projekts
»Google Arts & Culture« online zugänglich gemacht werden.
links oben
Untersuchungen am Mikroskop im Katharinenkloster auf
dem Sinai, Ägypten (Abb. 4).
darunter
Ikone mit Maria Advocata, 9. Jh. (?), Dominikanerinnenkloster
Santa Maria del Rosario, Rom (Abb. 5).
rechts oben
Ikone mit Kreuzigung Christi, 8. Jh. (?), Tempera auf
Holz (Abb. 6).
darunter
Streiflichtaufnahme der Kreuzigung Christi mit deutlich sicht-
baren Bearbeitungsspuren (Abb. 7).
© Michalis Koufopoulos, Athen | Roberto Bellucci, OPD | Christian Kaiser, TUM