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aviso 3 | 2017

AFRIKA IN BAYERN

RESULTATE

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Archive sind jedoch Dienstleister für die Bürgerinnen und Bürger, für

die Forschung, für Behörden und Gerichte. Die damit verbundenen

Aufgaben und der Erhalt des Archivguts erfordern daher Räumlich-

keiten, die beiden Bereichen optimal gerecht werden.

Der Neubau des Staatsarchivs Landshut

Im Sommer 2016 zog das Staatsarchiv Landshut von der Burg Traus-

nitz, wo es jahrhundertelang untergebracht war, in einen modernen

Archivzweckbau in die Schlachthofstraße. 1990 war wegen der großen

Raumnot der Bauantrag für einen Neubau für das Staatsarchiv Lands-

hut gestellt worden. Nach der Festlegung des Baugrundstücks wurde

1991 mit den Planungen begonnen. Im Architektenwettbewerb waren

1993 zwei Herausforderungen zu meistern: Die erste betraf das L-för-

mige Grundstück, das zwei Ebenen aufwies, die zweite den Archivbau.

Denn es ist nicht alltäglich, ein Archiv zu bauen. Es gilt, die Funktions-

bereiche – den Öffentlichkeitsbereich, den Verwaltungsbereich und das

eigentliche Kernstück, das Magazin mit seinen speziellen Anforderun-

gen an Raumtemperatur und Luftfeuchte – miteinander in Einklang

zu bringen. Den Wettbewerb gewann Dr. Dipl.-

Ing. Rudolf Hierl aus Neumarkt in der Oberpfalz,

heute München. Bereits 1995 lag die genehmigte

Haushaltsunterlage-Bau (HU-Bau) vor, der Bau

wurde jedoch zurückgestellt.

DREIZEHN JAHRE SPÄTER,

im Sommer 2008,

erteilte die Oberste Baubehörde im Bayerischen

Staatsministerium des Innern, für Bau und Ver-

kehr dem Staatlichen Bauamt Landshut den Auf-

trag, die Bauplanung für den Neubau des Staats-

archivs Landshut zu aktualisieren. Vorgabe

war, die Kubatur des Neubaus nicht zu verän-

dern.

Inzwischen waren aus rechtlichen und anderen

Gründen zahlreiche Umplanungen nötig gewor-

den. Dennoch wurde der 1995 eingereichte Ent-

wurf bis 2016 weitgehend umgesetzt.

EINE ZENTRALE ÄNDERUNG

betraf die Archiv­

magazine und deren Klima. Der Bauplan von

1995 hatte vorgesehen, dass die Magazine nach

dem Vorbild des Historischen Archivs der Stadt

Köln (1971) und des Staatsarchivs Augsburg

(1989) über schlitzartige Fenster quergelüftet wer-

den. Ein Gutachten stellte jedoch 2008 in Frage,

dass in Landshut die hierfür notwendigen Klima-

voraussetzungen herrschen. Deshalb wurde statt-

dessen ein fensterloses Magazin mit einem mehr-

schichtigen Wandaufbau und einer Klimaanlage

geplant.

Weitere Änderungen betrafen die Statik: Nach-

dem im März 2009 das Historische Archiv der

Stadt Köln eingestürzt war, wurden für das

Staatsarchiv Landshut gut 200 Gründungspfei-

ler eingeplant, um den Archivneubau im Fluss-

tal der Isar zu sichern. Durch Verzicht auf eine

Stützenreihe erhöhte sich die Lagerkapazität

der Magazine auf 39 laufende Kilometer oder 56

Regalkilometer. Ebenfalls aus statischen Gründen

wurden Treppenaufgang und barrierefreier Zu-

gang vor das Gebäude gelegt. Dadurch entstand

ein großzügiges Foyer, das neben Ausstellungen

auch für sonstige Veranstaltungen genutzt wer-

den kann.

linke Seite

Staatsarchiv Landshut, Fassade

Schlachthofstraße.

daneben

Staatsarchiv Landshut, Fassadendetail.

darunter

Staatsarchiv Landshut, Kunst am Bau.

© Doris Wörner, Bayerisches Hauptstaatsarchiv | Staatliches Bauamt Landshut | Peter Lentvai, Landshut