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23.02.18 07:18

MOTIV 9:

LANDWIRTSCHAFT

Über viele Jahrhunderte lebten die meisten Menschen in Bayern von der Landwirtschaft. Die Zucht von Tieren und der Anbau von

Getreide und anderen Früchten bestimmten das Leben von Millionen Menschen. Die Landwirtschaft brachte im wahrsten Sinne

des Wortes „Lohn und Brot“ – sie versorgte die Menschen mit den nötigen Nahrungsmitteln. Bis heute hat sich dies stark verän-

dert. Zwar ist die Landwirtschaft weiterhin für die Lebensmittelversorgung unerlässlich, doch arbeiten die meisten Menschen

mittlerweile in anderen Bereichen – etwa in der Industrie oder im Dienstleistungssektor.

Durch die Technisierung und Rationalisierung wandelte sich die

Landwirtschaft: An die Stelle des kleinen Bauernhofs, der für

die Bewirtschaftung von wenig Fläche viele Arbeitskräfte be-

nötigte, traten vielfach Großbetriebe, die durch den Einsatz von

moderner Technik mit wenigen Beschäftigten große Flächen

bestellen können. Dieser Prozess begann im 19. Jahrhundert

– zu einer Zeit, als noch etwa zwei Drittel der Bevölkerung

dem „Bauernstand“ angehörten. Die sogenannten Agrarrefor-

men gaben den Bauern mehr Rechte. Landwirtschaftsschulen

wie die in Weihenstephan bei Freising wurden eingerichtet,

um Bauern gut auszubilden. Die Optimierung der Landwirt-

schaft mithilfe von Wissenschaft und Technik war ein weiteres

Ziel. Die Einführung des Kunstdüngers, des Dampfpflugs, des

Dieselmotors sowie der Melkmaschine waren wichtige Mei-

lensteine hin zu einer technisierten Landwirtschaft. Seit den

1980er-Jahren gibt es zudem den Trend zu einer stärker biolo-

gisch-ökologisch ausgerichteten Landwirtschaft. Bio-Bauern

verzichten auf Massentierhaltung sowie auf den Einsatz von

chemischen Pflanzenschutzmitteln.

Trotz des beschriebenen Strukturwandels hin zum Indust-

rie- und Dienstleistungsstaat ist Bayern auch heute noch

das wichtigste Agrarland in der Bundesrepublik: Es gibt über

90.000 Bauernhöfe; laut Bayerischem Landesamt für Statistik

waren 2017 rund 223.100 Arbeitskräfte in der Landwirtschaft

beschäftigt. Landwirtschaftlich genutzte Flächen prägen wei-

terhin das Bild Bayerns.

Niederbayerisches Landwirtschaftsmuseum Regen

(Schulgasse 2, 94209 Regen)

Die Bauernhof- und Freilichtmuseen der

verschiedenen bayerischen Bezirke sowie viele

Heimatmuseen

(Infos unter:

www.museen-in-bayern.de

)

www.stmelf.bayern.de

www.historisches-lexikon-bayerns.de

Vollautomatische Kartoffel-Legemaschine im Landkreis Landsberg

am Lech, Mai 1966,

© Haus der Bayerischen Geschichte