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Memory_Karten.indd 13

23.02.18 07:18

MOTIV 12:

HOPFEN

Bayern ist für sein Bier bekannt. Gemäß dem Reinheitsgebot von 1516 durften darin nur drei Zutaten enthalten sein: Wasser,

Gerste und Hopfen. Während die beiden erstgenannten Inhaltsstoffe recht häufig vorkommen, benötigt hochwertiger Hopfen

besondere Böden und gutes Klima zum Gedeihen. Er ist für das Aroma des Bieres verantwortlich. In Bayern wächst Hopfen vor

allem in der Gegend um Spalt und Hersbruck in Mittelfranken sowie in der Hallertau (auch Holledau genannt) – einer Region

zwischen Schrobenhausen, Freising, Landshut, Kelheim und Ingolstadt. Die Hallertau ist das größte Hopfenanbaugebiet der Welt.

Von hier stammt circa ein Drittel des weltweit erzeugten Hopfens. Etwa 25 verschiedene Hopfensorten werden dort angebaut.

Der Hopfen rankt sich in Form von Reben an bis zu sieben Me-

ter hohen Holz- und Drahtgerüsten empor. Wenn er im Spät-

sommer reif ist, werden seine Dolden (bis zu 10.000 Dolden pro

Rebe) geerntet. Früher wurden hierzu tausende „Hopfenzupfer“

als Saisonarbeiter beschäftigt, mittlerweile werden für diese

Arbeit spezielle Hopfenpflückmaschinen eigesetzt. Der geernte-

te Hopfen wird anschließend getrocknet, gepresst und gekühlt.

Mitunter verarbeitet man ihn zu kleinen zylinderförmigen

Stücken, damit er länger haltbar ist und sein Aroma behält.

Aus dem Hopfen wird dann – zusammen mit Gerstenmalz,

Wasser und Hefe – Bier gebraut. In Bayern gibt es derzeit um

die 600 Brauereien – die meisten davon in Oberfranken und

Oberbayern. Eine Hochburg der bayerischen Bierherstellung ist

die Region um Bamberg. Dort existieren über 60 Brauereien.

Durch Werbung und Export sowie durch das Münchner Okto-

berfest und den Tourismus sind bayerische Biere (wie das „Hel-

le“ oder das „Weißbier“) heute weltweit bekannt und verbreitet.

Bayern hat international den Ruf, „Bierland“ zu sein.

Der Hopfen wird übrigens nicht nur zum Bierbrauen verwen-

det, sondern dient auch als Heilpflanze. Er gehört zur Familie

der Hanfgewächse. Hopfen hat konservierende, desinfizie-

rende und beruhigende Wirkung. Tee aus Hopfen soll etwa

bei Schlafstörungen und Nervosität helfen – ohne dabei eine

berauschende Wirkung zu haben.

Deutsches Hopfenmuseum Wolnzach

(Elsenheimerstr. 2, 85283 Wolnzach)

www.historisches-lexikon-bayerns.de

www.lfl.bayern.de

Hopfenanbau in Haushausen bei Wolnzach in der Hallertau,

© Bastian Brummer, Baston Photography