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Memory_Karten.indd 19

23.02.18 07:18

MOTIV 18:

BAYERISCHER WALD

Der Bayerische Wald bildet mit dem angrenzenden (zu Tschechien gehörenden) Böhmerwald das größte zusammenhängende

Waldgebiet Mitteleuropas. Hier leben seltene Tier- und Pflanzenarten. Um diese zu schützen, wurden 1970 Teile von ihm zum

Nationalpark erklärt. In den Bayerischen Wald kommen Jahr für Jahr viele Besucher, die die besondere Natur erleben und sich

erholen wollen. Berge wie der Große Arber sind beliebte Ausflugs- und Wanderziele. Zudem bietet die Nationalparkverwaltung

Führungen und Seminare an, um Tiere und Pflanzen kennenzulernen. In mehreren Nationalparkzentren erhalten die Besucher

Informationen.

Doch ist das harmonische Zusammenleben von Mensch und

Natur keineswegs selbstverständlich und immer wieder um-

stritten. Im Gebiet des Nationalparks soll die Natur sich weitge-

hend selbst überlassen bleiben – Eingriffe von Menschen sind

unerwünscht. Das führt dazu, dass die angrenzenden Dörfer in

ihrer Ausdehnung beschränkt sind und dass zum Beispiel auch

keine Bäume im Schutzgebiet gefällt werden dürfen.

Besonders umstritten ist der Umgang mit Wildtieren und

Schädlingen. Nach Stürmen und starkem Windbruch befielen

in den 1980er-Jahren Borkenkäfer viele Bäume im Bayerischen

Wald. Die Schädlinge konnten sich im nicht bewirtschafteten

Nationalparkgebiet stark vermehren und sorgten dafür, dass

insbesondere viele Fichten abstarben. Ganze Berggipfel waren

entwaldet und die Besitzer angrenzender Forstgebiete fürchte-

ten ein Übergreifen des Schädlings auf ihren Bestand. Mittler-

weile geht die Zahl der Borkenkäfer zurück und auf den kahlen

Flächen wachsen langsam wieder Bäume nach. Die Zahl der

Wildtiere hat in den vergangenen Jahren im Bayerischen Wald

zugenommen: Luchse wurden in den 1970er-Jahren hier wieder

angesiedelt, seit 2016 gibt es auch Wölfe. Diese Entwicklung

führt dazu, dass verstärkt über den Umgang mit diesen Tieren

diskutiert wird: Einerseits beklagen Landwirte den Verlust von

Vieh und manche Anwohner haben Angst um ihre Sicherheit,

anderseits wird die Anwesenheit von Wildtieren von Natur-

schützern als Erfolg des Nationalparkkonzepts gewertet.

Nationalparkzentrum Lusen

(Böhmstr. 35, 94556 Neuschönau)

Nationalparkzentrum Falkenstein

(Ludwigsthal, 94227 Lindberg-Ludwigsthal)

www.nationalpark-bayerischer-wald.de

www.bayerischer-wald.de

Wolf im Nationalpark Bayerischer Wald,

© Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald