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MOTIV 36:
KZ-GEDENKSTÄTTE FLOSSENBÜRG
Im Konzentrationslager (KZ) Flossenbürg in der Oberpfalz starben während der Zeit des Nationalsozialismus tausende Menschen.
Sie wurden dort gefangen gehalten und zur Arbeit gezwungen. Besonders gefürchtet war der Steinbruch, in dem die Häftlinge
Granit abbauen mussten. Mörderische Arbeitsbedingungen, Folter, Unterernährung, Menschenversuche, Krankheiten und eine
schlechte medizinische Versorgung prägten den Alltag der Gefangenen. Diese Zustände sorgten dafür, dass viele das KZ-System
nicht überlebten.
Die Nationalsozialisten verfolgten zunächst vor allem politische
Gegner (insbesondere Sozialdemokraten und Kommunisten).
Später wurden aufgrund der nationalsozialistischen Ras-
sen- und Gemeinschaftsideologie weitere Personengruppen
in Konzentrationslager verschleppt: Juden, Sinti und Roma,
Homosexuelle, Zeugen Jehovas, Geistliche, „Asoziale“ und
„Berufsverbrecher“. Während des Kriegs deportierten die
Nationalsozialisten Menschen aus allen Ländern Europas in die
Konzentrationslager, um sie auszubeuten beziehungsweise zu
töten. Sie waren der Willkür des nationalsozialistischen Regi-
mes rechtlos ausgeliefert.
In Bayern wurden während des „Dritten Reichs“ zahlreiche
Konzentrationslager errichtet. Hauptlager befanden sich in
Flossenbürg und in Dachau. Hiervon ausgehend erstreckte
sich ein System von circa 200 sogenannten Außenlagern über
ganz Bayern. KZ-Häftlinge wurden dort zum Beispiel in der
Rüstungsindustrie, bei der Errichtung von Bunkeranlagen oder
beim Straßenbau eingesetzt. Besonders mörderisch waren
die KZ-Außenlager von Kaufering/Landsberg, Mühldorf und
Hersbruck. Insgesamt starben in Flossenbürg und seinen
Außenlagern circa 30.000 der mindestens 85.000 Häftlinge; in
Dachau circa 41.500 der etwa 200.000 dort gefangen gehalte-
nen Menschen. Beide Lager wurden im April 1945, wenige Tage
vor Kriegsende, von amerikanischen Truppen befreit.
Nach 1945 wurden die Reste der Konzentrationslager teilweise
abgerissen und die Lagergelände häufig bebaut. Auf der Fläche
des einstigen KZ Flossenbürg entstand zum Beispiel eine
Wohnsiedlung. Erst nach vielen Jahren wurden in Flossenbürg
und Dachau Gedenkstätten mit Ausstellungen eingeweiht, die
über die Geschichte der KZs informieren. Heute sind beide
Stätten internationale Lernorte, aber auch Gedenkorte, an
denen Angehörige um ihre ermordeten Verwandten trauern
können.
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KZ-Gedenkstätte Flossenbürg
(Gedächtnisallee 5, 92696 Flossenbürg)
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KZ-Gedenkstätte Dachau
(Alte Römerstr. 75, 85221 Dachau)
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„‘Wir haben überlebt ... die andern sind geblieben.‘
Ehemalige Häftlinge erinnern sich“,
Dokumentation 2007
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www.gedenkstaette-flossenbuerg.de–
–
www.kz-gedenkstaette-dachau.deDie KZ-Gedenkstätte im oberpfälzischen Flossenbürg,
© KZ-Gedenkstätte Flossenbürg