LehrplanPLUS Grundschule - page 13

13
Bayerische Leitlinien für die Bildung und Erziehung
Grundlage für eine stärkenorientierte und prozessbegleitende Rückmeldung an die Lernenden in
allen Bildungsinstitutionen sind die systematische Beobachtung und die Dokumentation der kind-
lichen Lern- und Entwicklungsprozesse. In der Schule haben Lehrerinnen und Lehrer zudem die
Aufgabe, Ergebnisse von Lernprozessen zu überprüfen und zu bewerten sowie ihre gesamte Arbeit
an Bildungsstandards und festgelegten Kompetenzerwartungen zu orientieren. Notwendig ist der
Einsatz verschiedener Verfahren und Instrumente. Viel Einblick in die Interessen, Kenntnisse und
Fähigkeiten der Kinder geben Portfolios. Sie dienen den Kindern zur Reflexion ihrer Lernprozesse
und den Pädagoginnen und Pädagogen als Grundlage für die weitere Planung sowie den Austausch
mit Eltern und anderen Bildungsorten.
5 Die Bildungsbereiche
Kompetenzentwicklung und Wissenserwerb gehen Hand in Hand. Kinder lernen, denken, erleben
und erfahren die Welt nicht in Fächern oder Lernprogrammen. Ihre Kompetenzen entwickeln sie
nicht isoliert, sondern stets in der Auseinandersetzung mit konkreten Situationen und bedeutsamen
Themen und im sozialen Austausch. Kompetenzorientiert und bereichsübergreifend angelegte Bil-
dungsprozesse, die Kinder aktiv mitgestalten, fordern und stärken sie in all ihren Kompetenzen. Dem
Bildungsbereich Sprache und Literacy kommt für die Persönlichkeitsentwicklung, den Schulerfolg,
den kompetenten Medienumgang und die Teilhabe am Gesellschaftsleben zentrale Bedeutung zu.
6 Kooperation und Vernetzung der Bildungsorte
6.1 Pluralität der Bildungsorte
Kinder erwerben Kompetenzen an vielen verschiedenen Bildungsorten. Ihre Bildung beginnt in der
Familie und ist im Lebenslauf das Ergebnis eines vielfältigen Zusammenwirkens aller Bildungsorte,
deren Kooperation und Vernetzung zentrale Bedeutung zukommt. Wie Bildungsangebote genutzt
werden und in welchem Maße Kinder von den Bildungsleistungen dort profitieren, hängt maßgeb-
lich von den Ressourcen der Familien und deren Stärkung ab. Die Familie ist für Kinder der wichtigste
und einflussreichste Bildungsort.
6.2 Bildungs- und Erziehungspartnerschaft mit Eltern
Als Mitgestalter der Bildung ihres Kindes und als Experten für ihr Kind sind Eltern die wichtigsten
Gesprächspartner – gute Elternkooperation und -beteiligung ist daher ein Kernthema für alle außer-
familiären Bildungsorte und gesetzliche Verpflichtung für Kindertageseinrichtungen, Tagespflege
und Schulen. Das Konzept der Bildungs- und Erziehungspartnerschaft entwickelt bestehende Kon-
zepte der Elternarbeit weiter. Es fokussiert die gemeinsame Verantwortung für das Kind und sieht
eine veränderte Mitwirkungs- und Kommunikationsqualität vor. Zu den familien- und einrichtungs-
1...,3,4,5,6,7,8,9,10,11,12 14,15,16,17,18,19,20,21,22,23,...338
Powered by FlippingBook