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Bayerische Leitlinien für die Bildung und Erziehung
7.2 Schlüsselrolle der Leitung
Leitungskräften in Bildungseinrichtungen kommt eine zentrale Rolle zu. Sie initiieren Lernprozesse,
sie etablieren und unterstützen kontinuierliche Reflexion und Rückmeldung und suchen den Dialog
mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Zentrale Anliegen sind die Entwicklung eines gemeinsamen
Qualitätsverständnisses, die Einbindung des gesamten Teams oder Kollegiums in den Qualitäts-
entwicklungsprozess und unterstützende Strukturen für den Austausch und die Beratung. Diese
Leitungsaufgaben erfordern spezifische Vorbereitung, stete Weiterqualifizierung und Angebote
kollegialer Beratung und Supervision.
7.3 Evaluation als qualitätsentwickelnde Maßnahme
Lernende Organisationen nutzen Evaluationsverfahren zur Bestandsaufnahme, Zielbestimmung und
Ergebnisüberprüfung. Qualitätsentwicklungsprozesse können angestoßen, geplant und reflektiert
werden durch interne und externe Evaluation, die Bildungseinrichtungen Anregung zur Weiter-
entwicklung und Verbesserung der Prozesse und Ergebnisse gibt.
7.4 Aus-, Fort- undWeiterbildung
Alle beteiligten Institutionen verbindet die Aufgabe, das gemeinsame inklusive, ko-kon-struktive und
partizipative Bildungsverständnis der Leitlinien als herausragenden Inhalt und zentrales Gestaltungs-
prinzip in die Aus-, Fort- und Weiterbildung einzubeziehen. Ein professioneller Umgang mit der
Heterogenität von Gruppen und der Ausbau institutionenübergreifender Fort- und Weiterbildungs-
maßnahmen tragen zur Realisierung der Leitlinien in der Praxis bei.
8 Bildung als lebenslanger Prozess
In einer Wissensgesellschaft ist Bildung von zentraler Bedeutung, Kompetenzentwicklung ein
lebenslanger Prozess. Damit dies gelingt, ist es Aufgabe aller Bildungsorte, in allen Lebensphasen
und -bereichen individuelles Lernen anzuregen und so zu unterstützen, dass es lebenslang selbst-
verständlich wird. Die Grundlagen dafür werden in der Kindheit gelegt.