LehrplanPLUS Grundschule - page 20

20
Bildungs- und Erziehungsauftrag der Grundschule
Diese fachlichen, methodischen und sozialen Kompetenzen bilden die Grundlage ihrer Bildung, auf
der die weiterführenden Schulen aufbauen.
Neue Aufgaben im Sinne einer grundlegenden Bildung ergeben sich für die Grundschule durch die
Entwicklungen im Bereich der digitalen und interaktiven Medien. Die Bedeutung von Medienbildung
betrifft nicht nur schulisches Lernen, sondern umfasst auch die Fähigkeit, sich mittels neuer Medien
zu informieren sowie in einer Gemeinschaft politisch und kulturell verantwortlich mitzuwirken. Für
Kinder im Grundschulalter ist eine entwicklungsgemäße Nutzung von zentraler Bedeutung, in der
auch Grenzen aufgezeigt und beachtet werden.
1.3 Sprachliche Bildung und Mehrsprachigkeit
Der sprachlichen Bildung kommt in der Grundschule besondere Bedeutung zu. Kommunikation,
Informationsgewinnung und -verarbeitung sind maßgebend für die Persönlichkeitsentwicklung und
die Teilhabe am kulturellen und gesellschaftlichen Leben sowie für das schulische und lebenslange
Lernen. Sprachliche Bildung ist ein durchgängiges Unterrichtsprinzip im schulischen Alltag und
betrifft alle Fächer.
Zur Familiensprache, auch zu ihrer Mundart, haben Kinder einen starken emotionalen Bezug. Durch
die Einbeziehung der Familiensprache, ggf. auch der Gebärdensprache und der Blindenschrift, in
Unterricht und Schulleben erfahren Kinder eine Wertschätzung ihrer vielfältigen sprachlichen Res-
sourcen und Unterstützung in ihrer sprachlichen Bildung und Persönlichkeitsentwicklung. In der Klas-
sen- und Schulgemeinschaft schafft das Aufgreifen und Vergleichen von Elementen verschiedener
Sprachen, Dialekte und Schriften ein Interesse für Sprache, erhöht die Sprachbewusstheit, erweitert
den persönlichen Lernhorizont und das Weltwissen aller Kinder.
Schülerinnen und Schüler mit nicht deutscher Erstsprache erhalten Begleitung und Unterstützung
beim Erwerb der deutschen Sprache. Lehrkräfte schaffen für sie vielfältige Gelegenheiten, mit ande-
ren Kindern und Erwachsenen zu kommunizieren sowie mit Sprache in unterschiedlichen Kontexten
kreativ umzugehen. Wörter, Begriffe und Satzbau der Alltagssprache sowie der Fachsprache werden
in allen Fächern reflektiert, systematisiert und praktiziert. Die Schülerinnen und Schüler untersuchen
Besonderheiten und Unterschiede von Alltags- und Bildungssprache, Mundart und ihrer Familien-
sprache und entwickeln ein Gespür für eine jeweils situationsangemessene Verwendung.
1.4 Inklusion als Beitrag zur gesellschaftlichenTeilhabe
Die Grundschule wirkt am gesellschaftlichen Auftrag zur Umsetzung von Inklusion mit. Alle Kinder,
gleich welcher Herkunft, Kultur, Sprache, Religion, Weltanschauung, Begabung und welchen
Geschlechts, haben ein Recht auf gemeinsame und bestmögliche Bildung sowie gleichberechtigte
Teilhabe. Die dadurch gegebene Vielfalt in jeder Klasse und Schule stellt eine Bereicherung und Res-
source dar. Die Grundschule bezieht diese Vielfalt gezielt und konstruktiv in den Unterricht und das
Schulleben ein. Das gemeinsame Leben und Lernen orientiert sich an den individuellen Interessen,
Stärken sowie Lern- und Entwicklungsbedürfnissen der Schülerinnen und Schüler und berücksich-
tigt die jeweiligen kulturellen, religiösen, sprachlichen oder sozialen Hintergründe.
1...,10,11,12,13,14,15,16,17,18,19 21,22,23,24,25,26,27,28,29,30,...338
Powered by FlippingBook