LehrplanPLUS Grundschule - page 26

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Bildungs- und Erziehungsauftrag der Grundschule
Die Schülerinnen und Schüler zeigen so persönliche Stärken, die für ihre Persönlichkeitsentwicklung
und ihr Lernen bedeutsam sind. Die Lehrkräfte der Grundschule nehmen diese bewusst wahr,
beachten neben Ergebnissen auch die Leistungen, die in den Lern- und Arbeitsprozessen erbracht
werden, und unterstützen die Kinder beim Aufbau und der Erweiterung ihrer Kompetenzen. Sie
ermöglichen ihnen Erfolgserlebnisse und ermutigen sie, weitere Leistungen im fachlichen, sozialen
und methodischen Bereich zu erbringen.
3.10 Individuelle Rückmeldungen
Grundlage für eine stärkenorientierte und prozessbegleitende Rückmeldung an die Lernenden sind
regelmäßige Lernbeobachtungen, die Dokumentation der Lern- und Entwicklungsprozesse sowie
gezielte Erhebungen des Lernstandes, die sich an den Kompetenzerwartungen der Fachlehrpläne
orientieren. Zur Beobachtung und Dokumentation des Lernens werden Unterlagen und Schülerarbei-
ten herangezogen, die aus der Auseinandersetzung mit einer Aufgabenstellung im Unterricht entste-
hen und z.B. in Portfolios oder Lerntagebüchern gesammelt werden. Anhand der Schülerarbeiten
macht sich die Lehrkraft ein Bild von den Stärken und dem Lernbedarf im jeweiligen Bereich, führt
entsprechende Lerngespräche und geht darauf in der weiteren Planung von Lernangeboten ein.
Gespräche über Gelerntes und Geleistetes als dialogische Formen der Rückmeldung ermöglichen
eine persönliche Würdigung und sind Teil der Lernkultur in der Grundschule. Eine regelmäßige Über-
prüfung, Berichtigung und individuelle Kommentierung schriftlicher Arbeitsergebnisse gehört zu den
unterstützenden Aufgaben der Lehrkraft.
Rückmeldungen dieser Art zeigen, dass die Anstrengungen der Kinder wahrgenommen werden. Sie
unterstützen eine positive Einstellung zum Lernen, stärken das Selbstvertrauen in die eigene
Leistungsfähigkeit und die Verantwortung der Kinder für ihre eigenen Lernfortschritte.
3.11 Fächerverbindender Klassleiterunterricht und Rhythmisierung
des Unterrichts
Ein zentrales Merkmal des Grundschulunterrichts ist das Klassleiterprinzip. Die Klassenleiterinnen
und Klassenleiter realisieren Unterricht häufig fächerverbindend, was auch durch die Ausweisung
von Grundlegendem Unterricht in der Stundentafel für die Jahrgangsstufen 1 und 2 unterstützt wird.
Kompetenzen, die sich aus den schulart- und fächerübergreifenden Bildungs- und Erziehungszielen
ableiten und in einzelnen Fachlehrplänen verortet sind, werden auf diese Weise vernetzt erworben.
Die zeitliche Strukturierung des Unterrichtsvormittags orientiert sich an kindgerechten Phasen für
konzentriertes Lernen und berücksichtigt das Bedürfnis nach Bewegung und Pausen. Regelmäßig
wiederkehrende Zeiträume im Unterrichtsvormittag – bei Ganztagsschulen auch am Nachmittag –
sowie im gesamten Schulleben können in besonderer Weise pädagogisch gestaltet werden. Rituale
strukturieren den schulischen Alltag und schaffen eine Atmosphäre der Sicherheit und des Ver-
trauens, insbesondere, wenn sie gemeinsammit den Schülerinnen und Schülern geplant und gestal-
tet werden. Möglichkeiten hierfür bieten z.B. Morgenkreis, Gebet, Schulfrühstück, Klassenrat,
Wochenabschluss, Bewegungspausen, Feste und Feiern.
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