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Schule & wir

4 | 2016

sie kennen lernen. Sie treffen die Personen, die

dafür zuständig sind, dass an der viel befahrenen

Kreuzung eine Ampel aufgestellt wird, damit sie

sicher zur Schule kommen. Oder dass ein neuer

Spielplatz in der Siedlung angelegt wird.

Michelle und ihre Mitschüler der Klasse M10 der Mittelschule Holzkirchen sind schon bei der nächsthöheren politischen Ebene ange-

langt. Dort, wo sonst die Journalisten auf den

Beginn der Pressekonferenzen im bayerischen

Kultusministerium warten, sitzen nun sie. Die

Klasse besucht das Ministerium im Rahmen

des Programms „Lernort Staatsregierung“

der Bayerischen Landeszentrale für politische

Bildungsarbeit (BLZ). Sabine Lauterbach, Mit-

arbeiterin des Lernorts, gibt den Schülern

aus Holzkirchen gerade einen Überblick

über die Verfassungsorgane in Bayern

und ihre Aufgaben. „Mit diesem

einen Besuch vor Ort decken wir

zahlreiche Lehrplanthemen ab“,

erklärt die begleitende Lehrerin

Bärbel Unsin.

Was sollen die Schüler wissen?

Ab der Mittelstufe stehen in den Lehrplänen aller

Schularten die politischen und gesellschaftlichen

Strukturen in Bayern und der Bundesrepub-

lik Deutschland im Fokus. Ausgehend von den

jeweiligen Verfassungen werden die Kennzeichen

unserer Demokratie sowie die politischen Organe

POLITISCHE BILDUNG



und ihre jeweiligen Aufgaben vorgestellt. Die

Schüler sollen wissen, wie der Staat funktioniert,

in dem sie leben. Wie werden die Entscheidungen

getroffen, die sie als Schüler betreffen?

Im Sitzungssaal des Kultusministeriums zeigt

sich in der angeregten Diskussion das enorme

Interesse der Schüler aus Holzkirchen. Wolfgang

Kuplent, Mitarbeiter im Referat für Mittelschulen,

stellt sich den zahlreichen Fragen, die sich insbe-

sondere um die Rechte und Pflichten sowie den

weiteren Bildungsweg der Schüler drehen.

Interesse und Diskussionsfreudigkeit sind die

Voraussetzung für ein weiteres zentrales Ziel des

Unterrichts: Den Schülern die Möglichkeiten einer

aktiven Mitgestaltung aufzeigen. Sie müssen

wissen, welche Rechte und Pflichten sie

haben und dass ein demokratischer

Staat nur durch das Interesse und

Engagement seiner Bürger bestehen

kann.

„Schule sollte im Bewusstsein der

Schüler ein Lebensraum sein, in dem

einem die Übernahme von Verantwortung,

die Akzeptanz des anderen und der Einsatz für die

Gemeinschaft zur Selbstverständlichkeit wird“,

betont Dr. Harald Parigger, Direktor der BLZ und

Sozialkundelehrer. Möglichkeiten sieht er dazu an

der Schule genug: Angefangen bei der Schulung

der Debattenkultur bis hin zur Teilnahme am

Wo arbeitet der Minister? Die Schüler der Mittelschule Holzkirchen erkunden das Büro von Minister Dr. Ludwig Spaenle

Bärbel

Unsin