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4 | 2016
Schule & wir
POLITISCHE BILDUNG
Fotos: StMBW | Mittelschule Holzkirchen
Schulnetzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule
mit Courage“. Doch diese Ziele sind nur zu errei-
chen, wenn alle mitmachen: „Politische Bildung
ist die Aufgabe aller Fächer“, erklärt Parigger.
So könne man zum Beispiel in den MINT-Fächern
über die Möglichkeiten und Grenzen der Natur-
wissenschaften diskutieren.
Angebote der Bayerischen Landeszent-
rale für politische Bildungsarbeit
„Darf der Minister denn auch in Urlaub fahren?“,
fragt Justin. Die Schüler aus Holzkirchen
sind inzwischen im Büro des bayeri-
schen Kultusministers und damit
bei ganz persönlichen Fragen
angekommen. Ines Held, Re-
ferentin im Büro von Staats-
minister Dr. Ludwig Spaenle,
hat die Klasse hier in Empfang
genommen und stellt sich nun ih-
rem Wissensdrang. Eine Frage kommt
immer auf: „Warum liegt da ein Hammer auf dem
Schreibtisch des Ministers?“ So auch dieses Mal.
Die Ideen der Schüler sprudeln nur so: Zur Selbst-
verteidigung? Oder doch um Nägel in die Wand zu
schlagen? Oder hat ihn ein Handwerker dort ver-
gessen? Held löst schließlich auf: Tatsächlich habe
Minister Spaenle damit bei der Grundsteinlegung
des neuen Museums der Bayerischen Geschichte in
Regensburg dem fertig gestellten Grundstein – wie
traditionell üblich – einen Hammerschlag verpasst.
Nach einer kurzen Stärkung geht es weiter zum
letzten Programmpunkt des Lernorts Staats-
regierung. In der Staatskanzlei dürfen sie am
Ministerratstisch Platz nehmen. „Ich sitze auf
dem Platz von Ministerpräsident Horst Seeho-
fer“, freut sich Max. Hier erfahren sie etwas über
die Arbeit der Staatsregierung. Oskar zieht ein
abschließendes Fazit: „Ich hätte nie erwartet, wie
vielseitig Politik sein kann.“
Genau darum geht es beim Lernort Staatsregie-
rung. Die Schüler können sich vor Ort über die
vielfältigen Aufgaben und Arbeitsweisen der baye-
rischen Staatsregierung informieren und Gesprä-
che mit leitenden Beamten und nach Möglichkeit
mit Mitgliedern des bayerischen Kabinetts führen.
Mit diesen und zahlreichen anderen Veran-
staltungen kommt die BLZ einer ihrer Haupt-
aufgaben nach, der Stärkung demokratischer
Kompetenzen. Sie bietet daher auch Planspiele
an, durch die Schüler historische und aktuelle
Mechanismen der Politik selbst ausprobieren
können, ohne dass dadurch ein Risiko entstünde.
Eine andere Art des Rollenwechsels bietet das
„Projekt: Perspektivwechsel“, das die BLZ in
Kooperation mit Gemeinsam Mensch e. V. orga-
nisiert. Dabei besuchen Menschen mit Behin-
derung Schulen und lassen die Schüler an ihrer
Lebenswirklichkeit teilhaben. So erleben sie zum
Beispiel im Blindenparcours, welche Herausfor-
derungen damit verbunden sind und bauen ganz
nebenbei Berührungsängste ab.
Bildungsstaatssekretär Georg Eisenreich sieht
in diesem fächerübergreifenden Ansatz eine
gelungene Herangehensweise. Er ist
der festen Überzeugung: „Demo-
kratie, Rechtsstaatlichkeit und die
Wahrung der Menschenrechte – diese Werte
bilden das Fundament, das die Stabilität unse-
res Gemeinwesens auf Dauer garantiert! Daher
ist ihre Vermittlung die Aufgabe der gesamten
Schulfamilie.“
Angebote für Lehrer
Europe after work!
Hinter dieser Aufforderung
steckt die Idee der BLZ Interessierte zu Fachge-
sprächen über Europa zusammenzubringen. In
Kooperation mit der Europäischen Akademie und
dem Informationsbüro des Europäischen Parla-
ments München organisiert sie Diskussionen zu
aktuellen politischen Themen die EU betreffend.
Neben Schülern stehen insbesondere Lehrkräfte
im Fokus der Angebote der BLZ. Das Angebot
umfasst Vorträge zu Fachthemen, aber auch
Materialien für den Unterricht
Debattieren als Mittel der Sprachförderung (Broschüre des Bayerischen Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst) Link zum E-Paper: i i www.km.bayern.de/debattieren Einsichten und Perspektiven i i www.blz.bayern.de/blz/eup/eup.asp Aus Politik und Zeitgeschichte i i www.bpb.de/apuz Zeitschrift Politik und Unterricht i i www.politikundunterricht.deGeorg
Eisenreich