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Ziele auf der Ebene der Lehrkräfte:
Die Lehrkräfte nutzen in der Flexiblen Grund-
•
schule die Möglichkeit, alle Schülerinnen und
Schüler gut zu fördern, auch wenn sie zusätz-
liche Förderbedarfe aufweisen oder besondere
Begabungen zeigen. Der Unterricht im Schul-
versuch passt sich gut an die Entwicklung der
einzelnen Kinder an.
Die Lehrkräfte in den Modellklassen sehen im
•
Schulversuch eine gute Möglichkeit, ihr Metho-
denrepertoire auszubauen und ihre Fähigkei-
ten zur individuellen Förderung der Schülerin-
nen und Schüler zu steigern.
Im Verlauf des Schulversuchs erkennen sie in
•
der Flexiblen Grundschule eine für sie positive
Antwort auf die Heterogenität in den Grund-
schulklassen, trotz der Mehrarbeit, die gerade
zu Beginn des Modellversuchs beschrieben
wird.
Ziele auf der Ebene der Schulentwicklung:
Lehrkräfte und Schulleitungen beurteilen die
•
flexible Verweildauer als Kernstück des Schul-
versuchs und betonen ihre Wichtigkeit.
Die flexible Verweildauer wird genutzt. Im
•
Schulversuch durchlaufen mehr Kinder die Ein-
gangsstufe in ein oder drei Jahren als im bay-
erischen Durchschnitt. Für die Eltern ist diese
Möglichkeit allerdings nicht ausschlaggebend
bei ihrer Entscheidung für den Schulversuch.
Die Schulen kooperieren zunehmend intensiv
•
mit den Kindertageseinrichtungen, um den
Übergang der Kinder zu erleichtern und Erfah-
rungen abzustimmen. Im gesamten Verlauf
beschreiben die Eltern beim Übergang in die
Flexible Grundschule kaum Probleme.
Die Kollegien in den Flexiblen Grundschulen
•
bewerten den Schulversuch zunehmend po-
sitiv; die Weiterführung der neu praktizierten
Methoden und Arbeitsweisen in den weiteren
Jahrgangsstufen der Grundschule wird dadurch
sicherlich erleichtert. In einzelnen Fällen wird
bereits Kontakt zu weiterführenden Schulen
aufgenommen. Ein kontinuierlicher Bildungs-
prozess für die Schülerinnen und Schüler der
Flexiblen Grundschule wird so ermöglicht.
Ziele auf der Ebene der Eltern:
Die Eltern der Modellklassen sind mit dem
•
schulischen Angebot der Flexiblen Grundschule
über die gesamte Eingangsphase hinweg sehr
zufrieden.
Die Eltern beobachten und schätzen in den
•
Klassen der Flexiblen Grundschule ein indivi-
duelleres Eingehen auf ihre Kinder.
Befürchtungen, die Eltern aus Kontrollklas-
•
sen äußern, etwa hinsichtlich einer möglichen
Überforderung durch die Lernmethoden oder
eines geringeren Zusammenhalts der Klasse
infolge der Jahrgangsmischung, werden von
den Eltern der Modellklassen nicht bestätigt.
Ziele auf der Ebene der Ausweitung des
Schulversuchs:
Der Ausweitungsprozess des Schulversuchs
ist gelungen. Die Satellitenschulen beschreiben
ein anstrengendes erstes Jahr im Hinblick auf
die erforderliche Umstellung in der Unterrichts-
gestaltung, fühlen sich aber überwiegend gut
unterstützt. Die Vernetzungsgruppen dienen vor-
wiegend dem kollegialen Austausch. Gerade der
informelle Austausch ist für die Satellitenschulen
eine wichtige Ergänzung zu überregionalen, re-
gionalen und lokalen Fortbildungen. Viele Fragen
können auf kurzem Weg schnell beantwortet wer-
den. Die Moodle-Plattform wird besucht, um Pra-
xisbeispiele auszutauschen.
Die Schülerinnen und Schüler in den Satelliten-
schulen lernen ähnlich erfolgreich wie die Schüle-
rinnen und Schüler der Stammschulen zu Beginn
des Schulversuchs.
Ausblick:
Die notwendigen Veränderungen in der Un-
terrichtspraxis werden von den Lehrkräften als
anspruchsvoll beschrieben. Voraussetzungen für
ein Gelingen der Veränderungen sind die positive
Einstellung der Elternschaft, das fortgesetzte En-
gagement von Kollegien und Schulleitungen sowie
förderliche Rahmenbedingungen, Neues erproben
zu können. Eine weitere Entwicklung in diesem
Sinn ist im Interesse aller Beteiligten, damit das
Potenzial der Flexiblen Grundschule in allen Klas-
sen zum Tragen kommt und die Unterschiede in-
nerhalb des Modellversuchs minimiert werden.