Kulturstaat Bayern - Förderung von Kunst und Kultur - page 54-55

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Museen
Museen
Kunst von Michael und Eleonore
Stoffel sowie der Foto-Sammlung
Wilde.
Die Alte Pinakothek rückt durch die
kulturelle Nutzung des ihr gegenüberlie­
genden Geländes noch stärker ins Zent­
rum: Dort ist nicht nur die Hochschule
für Fernsehen und Film untergebracht.
Auch der Raumbedarf des Staatlichen
Museums Ägyptischer Kunst konnte
so vollständig abgedeckt werden. Das
Museum hat attraktive und moder­
ne Ausstellungsflächen erhalten und
gleichzeitig erstmals alle Funktionen
unter einem Dach vereinen können:
für Ausstellungen, Verwaltung, Depot,
Restaurierung, Didaktik, Aufsicht und
den Technischen Dienst.
Der Museumskomplex Pinakothek der
Moderne fügt sich mit den beiden ande­
ren Pinakotheken, demMuseum für die
Sammlung Brandhorst, der Glyptothek,
den Antikensammlungen sowie mit dem
städtischen Lenbachhaus zu einem viel­
gestaltigen Kulturensemble zusammen,
das die Interessen aller Besucherinnen
und Besucher ansprechen kann. Die
Erweiterung der Museumsmeile mit
dem neuen Staatlichen Museum Ägyp­
tischer Kunst und der Hochschule für
Fernsehen und Film setzt zusammen
mit dem NS-Dokumentationszentrum,
das sich aller Voraussicht nach sehr
besucherstark entwickeln dürfte, wei­
tere Glanzpunkte. Neben der dadurch
notwendigen verkehrlichen Neuord­
nung und der Einführung eines Wege­
leitsystems für Fußgänger bleibt die
Fortsetzung der musealen Bebauung
des Geländes der ehemaligen Türken­
kaserne auf der Agenda. Noch ungelöst
ist die Unterbringung der Staatlichen
Graphischen Sammlung, die bisher nur
über Ausstellungsmöglichkeiten in der
Pinakothek der Moderne verfügt. Fer­
ner besteht Raumbedarf für erworbene
Sammlungen sowie für Sonder- und
Wechselausstellungen. Ein Zeichen für
die künftige mäzenatische Beteiligung
der Bürgerinnen und Bürger und ein
ermutigendes Signal für die weiteren
Planungen ist die Sanierung des Tür­
kentors. Sie beruht zum großen Teil
auf Mitteln der Stiftung Pinakothek der
Moderne.
Zum Jahresbeginn 2014 hat die renom­
mierte Kunstsammlerin Frau Ingvild
Goetz den Kulturbesitz des Freistaats
Bayern durch die Überlassung Ih­
rer weltweit anerkannten Sammlung
der Gegenwartskunst bereichert. Da­
bei wurde ein bedeutender Teil der
Sammlung dem Freistaat geschenkt,
über den Rest ein Dauerleihvertrag
abgeschlossen. Die in den letzten 40
Jahren entstandene Kunstsammlung
Goetz ist weltweit einzigartig. Das Wall­
street Journal zählt sie zu den besten
zehn Privatsammlungen im Bereich
der Gegenwartskunst. Die Sammlung
umfasst über 4 500 Kunstwerke. Ei­
nen besonderen Schwerpunkt bildet
der Bereich Medienkunst mit annä­
hernd 500 Filmen, Videos und Instal­
lationen. Daneben sind über 4000
Gemälde, Plastiken, Arbeiten der Fo­
tokunst, Graphik und Installationen
Bestandteil der Sammlung. Mit von
der Schenkung erfasst ist das einzig­
artige Sammlungsgebäude, das Anfang
der 90er Jahre von den international
bekannten Schweizer Architekten Her­
zog & de Meuron in der Oberföhringer
Straße in München errichtet wurde. Das
Bauwerk ist abgesehen von der archi­
tektonisch herausragenden Gestaltung
auch deshalb von besonderer Bedeu­
tung, weil es sich um das erste Ausstel­
lungsgebäude von Herzog & de Meu­
ron handelt, das außerhalb der Schweiz
errichtet wurde. Weitere weltbekannte
Projekte der Architekten sind etwa der
Umbau für die Tate Modern in London,
die Allianz Arena in München sowie
das Nationalstadion in Peking.
In der Vielfalt der bayerischen Mu­
seumslandschaft haben neben den
Kunstsammlungen von Weltrang auch
Naturwissenschaft und Technik ein
besonderes Gewicht. Diese Museen
stellen auf anschauliche Weise dar, wie
unsere Welt funktioniert. Das Angebot
reicht vom größten Museum dieser Art
weltweit, dem Deutschen Museum in
München, über die staatlichen Samm­
lungen und Museen bis hin zu den vielen
kleinen nichtstaatlichen Einrichtungen
im ganzen Land, die sich mit regionalen
Besonderheiten aus Industrie, Technik
und Naturwissenschaft befassen. Sie alle
erzielen Besucherzahlen, die gleichran­
gigen Kunstmuseen nicht nachstehen.
Die naturwissenschaftlich technischen
Museen sind ein wichtiger Ort für die
Heranführung insbesondere junger
Besucher an die Notwendigkeit techni­
scher Innovationen, aber auch der Aus­
einandersetzung mit der technologisch
geprägten Gegenwart.
In der Vielfalt der bayerischen
Museumslandschaft haben
neben den Kunstsammlungen von
Weltrang auch Naturwissenschaft
und Technik ein besonderes
Gewicht.
Das Neue Museum Nürnberg verbindet
zeitgenössische Kunst und Design (oben).
Blick in die Ausstellungsräume der
Sammlung Schack (Mitte).
Das Staatliche Museum ägyptischer Kunst
zeigt seine Exponate inmitten des Kunstareals
München (unten).
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