Kulturstaat Bayern - Förderung von Kunst und Kultur - page 44-45

44
45
Literatur und Lesen
Literatur und Lesen
In der langen Liste der jungen Talente,
die ausgezeichnet wurden, finden sich
bekannte Namen wie Herbert Rosendor­
fer, Michael Krüger, Kerstin Specht und
Dagmar Leupold; zu den Preisträgerin­
nen und Preisträgern der letzten Jahre
gehören Lena Gorelik, Nora Gomringer,
Thomas von Steinaecker, Karin Fellner,
Anja Utler, Benjamin Stein und Max
Scharnigg.
Auch einige literarische Übersetzerinnen
und Übersetzer wie Susanne Lange und
Luis Ruby erhielten in den vergangenen
Jahren einen Bayerischen Kunstförder­
preis. Darüber hinaus wurde 2009 ein
mit 6000 Euro dotiertes Arbeitsstipen­
dium für Übersetzerinnen und Überset­
zer eingerichtet. Das Arbeitsstipendium
soll es einer Literaturübersetzerin bzw.
einem Literaturübersetzer ermöglichen,
sich ohne wirtschaftlich-materiellen
Zwang einem Übersetzungsprojekt zu
widmen. Mit dieser Fördermaßnahme
soll neben der individuellen Leistung
auch die künstlerische Bedeutung der
literarischen Übersetzung gewürdigt
werden, die einen unmittelbaren Zugang
zu Literaturen anderer Sprachräume
ermöglicht.
Form von Creative Writing-Kursen
längst etabliert ist. Gegenstand der
Seminare sind konkrete Schreibprojekte,
die Begleitung erfolgt durch erfahrene
Autorinnen und Autoren, Lektorinnen
und Lektoren. Angeboten werden Kurse
für Studierende und Seminare für Auto­
rinnen und Autoren bis 40 Jahre in den
verschiedensten literarischen Genres.
Die Bayerische Akademie des Schrei­
bens versteht sich als aktive, zeitgemäße
Literaturförderung für den literarischen
Nachwuchs. Die Akademie ist eine Koo­
peration zwischen dem Literaturhaus
München und dem Literaturarchiv
Sulzbach-Rosenberg/Literaturhaus
Oberpfalz, den Universitäten Bam­
berg, Bayreuth, Erlangen, LMU und
TU München sowie Regensburg mit
dem Bayerischen Staatsministerium
für Bildung und Kultus, Wissenschaft
und Kunst.
Mit der Gewährung eines Ehrensoldes
an verdiente Schriftstellerinnen und
Schriftsteller folgt der Freistaat der baye­
rischen Tradition, die Literatur durch
öffentliche Ehrung und Unterstützung
hervorragender Autorinnen und Auto­
ren zu fördern.
Schriftstellerinnen und Schriftsteller
können auch durch einen Arbeitsauf­
enthalt als Studien- oder Ehrengäste an
der Deutschen Akademie Villa Massimo
in Rom und in der Casa Baldi in
Olevano gefördert werden, an deren
Unterhalt sich der Freistaat beteiligt.
Das Auswahlverfahren erfolgt nach
den vom Bund und den Ländern ver­
einbarten Grundsätzen. Ein Stipen-
dium erhielten zuletzt Wilhelm Dei­
nert und Andreas Neumeister. Mit
einem Arbeitsstipendium für die Casa
Baldi wurden in den letzten Jahren
Petra Morsbach, Thomas Lang, Wer­
ner Fritsch und Carmen Stephan aus­
gezeichnet.
Daneben ist es Ziel des Literatur-
förderprogramms, das literarische
Leben in den Regionen zu stärken.
Durch die Unterstützung bestehender
und neuer Literaturfestivals in Partner­
schaft mit Städten und literarischen Ins­
titutionen wird die Festivallandschaft
weiterentwickelt. Auch Projekte mit
überregionaler Bedeutung von litera­
rischen Verbänden und Einrichtungen
erfahren seit 2009 verstärkt Zuwendun­
gen.
Seit 2010 werden alle zwei Jahre bis zu
sechs Literaturstipendien für in Bay­
ern lebende Schriftstellerinnen und
Schriftsteller vergeben, die ebenfalls
mit jeweils 6 000 Euro dotiert sind.
Diese Arbeitsstipendien dienen dazu,
die Vollendung begonnener literarischer
Werke zu fördern, die für Schriftstel­
lerinnen und Schriftsteller meist mit
finanziellen Engpässen verbunden ist.
Die Stipendien werden in den Spar­
ten Prosa, Lyrik, Drama, Hörspiel und
Kinder- und Jugendbuch vergeben. Eine
Altersgrenze besteht nicht, doch soll die
Entwicklungsfähigkeit des literarischen
Gesamtwerks bei der Auswahl berück­
sichtigt werden.
Die Bayerische Akademie des Schrei­
bens widmet sich der Professionali­
sierung des literarischen Schreibens –
nicht mit einem Studium oder Aus­
bildungsgang, sondern mit einem fle­
xiblen Angebot von Seminaren, das
junge Autorinnen und Autoren auf
verschiedenen Stufen ihres Schreibens
begleitet, professionelle Rückmeldun­
gen und Kritik mit dem Schreibpro­
zess verbindet und Netzwerke schafft –
so wie es an vielen Orten Europas in
Seit 2010 werden alle zwei Jahre
bis zu sechs Literaturstipendien
für in Bayern lebende Schriftstellerin-
nen und Schriftsteller vergeben.
Die Literaturstipendiaten Heiko Wolz,
Steffen Kopetzky und Lena Gorelik 2012 im
Gespräch mit Beate Schäfer, Jurorin
und Moderatorin (links).
Schreiben und Illustrieren gehören zusammen:
Paul Maar beim White Ravens Festival
in der Internationalen Jugendbibliothek (Mitte).
»Lust auf Lyrik« zum Klingen gebracht:
die Schülerinnen und Schüler der Q 12 Türkisch
aus München im Lyrik Kabinett München
(rechts).
1...,24-25,26-27,28-29,30-31,32-33,34-35,36-37,38-39,40-41,42-43 46-47,48-49,50-51,52-53,54-55,56-57,58-59,60-61,62-63,64-65,...120
Powered by FlippingBook